Regional und saisonal gebe es bereits Engpässe, sagte der Leiter des Zivildienstes, Samuel Werenfels, auf Anfrage. Auch seien Plätze in bestimmten Einsatzbereichen «ausgebucht», zum Beispiel bei Umweltschutzorganisationen.
In Spitälern und Pflegeheimen, wo die meisten Zivildienstleistenden tätig sind, gibt es genügend Plätze. Es sei aber nicht sinnvoll, jemanden zu einem solchen Einsatz zu zwingen, sagt Werenfels. «Wer mit Menschen in einem Pflegeheim zu tun hat, sollte für diese Arbeit motiviert sein.»
Bis zu 50 Franken pro Tag
Institutionen, die Zivildienstleistende beschäftigen möchten, können sich beim zuständigen Regionalzentrum melden. In Frage kommen neben öffentlichen Institutionen bei Bund, Kantonen oder Gemeinden private Institutionen, die nicht gewinnorientiert sind.
Voraussetzung ist, dass sie in Gesundheits- und Sozialwesen, Umweltschutz, Kulturgütererhaltung, Landwirtschaft, Forstwesen, Enwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe oder Katastrophenbewältigung tätig sind.
In Spitälern und Pflegeheimen gibt es genügend Plätze. /


Das EVD weist darauf hin, dass Einsatzbetriebe Taschengeld, Unterkunft und Verpflegung bezahlen sowie eine Abgabe an den Bund entrichten müssen. Dies koste die Betriebe bis zu 50 Franken pro Tag.
Abschaffung der Gewissensprüfung
Aktuell stehen gemäss den Angaben des Zivildienstes 6593 Einsatzplätze zur Verfügung. 2009 wurden aber 7213 Zivildienstgesuche gestellt, wie im Dezember bekannt geworden war. 6720 der Gesuche waren per Ende Jahr bewilligt.
Grund für die sprunghafte Zunahme ist eine Gesetzesänderung: Seit dem 1. April 2009 müssen Männer, die keinen Militärdienst leisten wollen, nicht mehr zur Gewissensprüfung antreten. Sie müssen nur die Bereitschaft aufbringen, länger Dienst zu leisten.