Weit über 100'000 Haushalte sind ohne Strom. In Washington und Baltimore kam der öffentliche Nahverkehr praktisch zum Erliegen. Die Behörden riefen die Menschen auf, zu Hause zu bleiben.
Meteorologen sagten weitere Schneefälle bis Samstagabend (Ortszeit) voraus - dann könnte der bisherige Rekord vom Januar 1922 gebrochen werden. Damals fielen 71 Zentimeter Neuschnee. «Es können nochmals zehn Inches (25 Zentimeter) fallen», prophezeite eine Meteorologin.
Im benachbarten Bundesstaat Virginia kamen ein Vater und sein Sohn ums Leben, als sie einem steckengebliebenen Autofahrer zur Hilfe eilten. Die beiden Männer wurden von einem Traktor erfasst.
Chaos ausgeblieben
Das grosse Chaos blieb zunächst aus, weil die meisten Menschen am Wochenende nicht zur Arbeit mussten.
Auch das Weisse Haus ist verschneit. /


Zudem hatten die Bewohner in Erwartung des «Monstersturms» bereits am Freitag die Supermärkte gestürmt und sich mit Lebensmitteln, Kerzen und Batterien sowie mit Streusalz eingedeckt. In vielen Geschäften waren die Regale danach so gut wie leergefegt.
Die Verkehrsbehörden in Washington warfen schon am Freitagabend das Handtuch. Seitdem verkehrt die Metro nur noch im unterirdischen Verkehrsnetz. Busse rücken erst gar nicht mehr aus. Die Regierung hatte vorsorglich vielen Beamten vier Stunden früher Feierabend gegönnt, damit sie es noch nach Hause schafften. Zahlreiche Schulen blieben geschlossen.
Bäume und Strommasten einsturzgefährdet
Die Experten warnen, die Schneemassen könnten Bäume und oberirdische Stromleitungen zum Einsturz bringen. Derzeit sind vor allem im Bundesstaat Maryland viele Menschen von Stromausfällen betroffen.
Die benachbarten Bundesstaaten Virginia und Delaware riefen den Notstand aus. Auf den Flughäfen von Washington und Baltimore wurden praktisch alle Flüge gestrichen.