Im Ski-Resort der Provinz British Columbia ist es zwar nach wie vor viel zu warm, aber die Organisatoren haben alles unter Kontrolle -- sogar die Natur.
Während Tagen debattierte die kanadische Olympia-Gemeinde über den bedrohlichen Schneemangel im Westen von Vancouver. Nicht die Temperaturen, sondern die Gemütslage der Gastgeber hatten sich dem Gefrierpunkt genähert. Mitten im Winter drohte eine «Schlammschlacht» -- und eine massive Beeinträchtigung von zwölf Wettkämpfen.
Mit einem beispiellosen Effort haben die kanadischen Organisatoren die prekäre Situation nun aber erheblich entschärft. Vier Tage vor dem Start zum Buckelpisten-Event der Frauen waren die Anlagen der Snowboarder, Skiakrobaten und der Ski-Crosser nahezu perfekt präpariert.
«Es ist alles bereit.»
Franco Giovanoli, der Chef der Schweizer Snowboard-Equipe, begutachtete die Lage vor Ort und äusserte sich nach seiner Inspektion höchst zufrieden: «Es ist alles bereit. Auch die Pipe steht. Ich habe aber nichts anderes erwartet.
Blick auf die Skyline von Vancouver. /


Die Organisatoren haben einen enormen Aufwand betrieben und hervorragend gearbeitet.»
In Verzug gerieten die Kanadier unverschuldet gleichwohl. Die Schweizer Halfpipe-Rider, die nach einem mehrtägigen Zwischenstopp in Los Angeles am Mittwoch in der Olympia-City eintrafen, müssen auf zwei von fünf Trainingseinheiten in der Cypress-Pipe verzichten.
Trockeneis-Stäbe zur Kühlung
«Insgesamt sind wir zufrieden, wie die Dinge sich entwickelt haben», erklärte Dick Vollet. Der «Bergsport»-Chef des Organisations-Komitees von Vancouver war glücklich, dass «wir die manchmal unverzeihliche Mutter Natur erfolgreich bekämpft haben».
Nach dem Wärmeeinbruch transportierten die Veranstalter in den letzten beiden Wochen 170 Lastwagen-Ladungen Schnee ins nur knapp 1000 m über Meer gelegene Gebiet. Das Material für die oberste Schicht der Pisten wurde mit Helikoptern aus einem Schattenhang von Cypress eingeflogen.
Auf dem Areal der Buckel-Spezialisten wurde zur Kühlung erstmals überhaupt Trockeneis-Stäbe eingesetzt; auf bis zu minus 70 Grad sinkt dadurch die Temperatur im Inneren der künstlich geschaffenen Hügel. Die Athleten trainierten bereits ein erstes Mal.