Knapp drei Wochen nach den ersten Berichten über eine CD mit gestohlenen Steuerdaten stieg die Zahl von Selbstanzeigen in manchen Bundesländern sprunghaft an, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa ergab.
In Hessen verdreifachte sich die Zahl der Selbstanzeigen innerhalb weniger Tage auf 330. In Niedersachsen outeten sich 273 Steuersünder. In Rheinland-Pfalz waren es mehr als 150.
In Bayern registrierte das Finanzministerium bis vergangenen Freitag knapp 300 Selbstanzeigen. In Berlin stieg die Zahl auf 177. Bei den Finanzämtern in Hamburg gingen bis Mittwoch 136 Selbstanzeigen ein.
Steuern und Zinsen nachzuzahlen
In Schleswig-Holstein erhöhte sich die Zahl innerhalb weniger Tage auf 67.
Bei Selbstanzeige droht keine Strafe. /


Im Land Bremen zeigten sich 27 Reumütige selbst an. Mehr als 150 Steuersünder gaben sich bislang in Rheinland-Pfalz zu erkennen, 25 waren es im Saarland. Überwiegend im einstelligen Bereich bewegen sich bislang die Selbstanzeigen in den ostdeutschen Bundesländern.
Noch vor einer Woche waren einer dpa-Umfrage zufolge bundesweit weniger als 500 Meldungen bei den Finanzämtern eingegangen. Bei einer Selbstanzeige muss der Betroffene nur die Steuern und Zinsen nachzahlen. Eine Strafe droht ihm nicht, es sei denn, sein Fall ist den Behörden schon bekannt.
Nach Nordrhein-Westfalen soll auch Baden-Württemberg auf das Angebot zum Kauf von Schweizer Daten deutscher Steuersünder eingehen. Dies sagte der vor einer Woche vereidigte Ministerpräsident des süddeutschen Bundeslandes, Stefan Mappus, in Fellbach bei Stuttgart.