Die Waffenruhe werde um Mitternacht gültig, sagte der Chef der Rebellengruppe Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM), Chalil Ibrahim, während der Unterzeichnungszeremonie in der katarischen Hauptstadt Doha.
Er rief die anderen Rebellengruppen in Darfur zu einer «umfassenden Partnerschaft im Dienste unseres Vaterlands», zur Einheit und zum gemeinsamen Einsatz für den Frieden auf. Unterzeichnet wurde der Vertrag vom sudanesischen Kulturminister Amin Hassan Omar und von JEM-Vertreter Ahmed Tugud Lissan.
Ausser ihnen und Ibrahim nahmen auch der sudanesische Präsident Omar al-Baschir, der Emir von Katar, Scheich Hamad Ben Chalifa al-Thani, sowie die Staatschefs des Tschad und Eritreas, Idriss Deby Itno und Issaias Afeworki, an der Zeremonie teil.
Zusicherung für den Wiederaufbau
Al Baschir erklärte, die Waffenruhe, die am Samstag in einem Rahmenabkommen vereinbart worden war, sei ein «wichtiger Schritt, um den Krieg und den Konflikt in Darfur zu beenden». Der Emir von Katar sicherte die Schaffung einer Bank für den Wiederaufbau von Darfur zu, die mit einer Milliarde Dollar ausgestattet werde.
Das Waffenstillstandsabkommen sieht direkte Friedensgespräche und eine Beteiligung der JEM an der Macht in Darfur vor. Ausserdem ist die Rückkehr von Flüchtlingen, die Eingliederung bisheriger Rebellen in Armee und Polizei, die Freilassung von Kriegsgefangenen und die Entschädigung von Bürgerkriegsopfern vorgesehen.
Kampf gegen Streitkräfte
In Darfur kämpfen seit 2003 Rebellenorganisationen gegen regierungstreue Milizen und Streitkräfte.
Der sudanische Kulturminister Amin Hassan Omar unterschrieb den Vertrag. /


Dabei kamen nach Angaben internationaler Organisationen 300'000 Menschen ums Leben.
Das Waffenstillstandsabkommen war durch eine Annäherung zwischen dem Sudan und dem Tschad möglich geworden. Die JEM erhält Unterstützung aus dem Tschad. Am 11. und 13. April sollen im Sudan Präsidentschafts-, Parlaments- und Regionalwahlen stattfinden.