«Das ist eine erhebliche Belastung für diese Regionen und die dort lebenden Menschen», sagte Elisabeth Byrs vom UNO-Nothilfebüro im UNO-Hauptquartier in New York. «In den Gastfamilien leben statt 5 jetzt 10 bis 15 Menschen. Das steigert noch die Probleme in den ohnehin armen Regionen.»
Vor allem Wasser, sanitäre Anlagen und Medizin würden auch im Umland gebraucht.
Nach Schätzungen der haitianischen Zivilschutzbehörde sind mehr als 222'000 Menschen beim Erdbeben gestorben. /


Port-au-Prince hatte vor dem Beben 1,2 Millionen Einwohner, noch einmal eine knappe Million lebte in den unmittelbaren Vororten.
Nach wie vor seien Unterkünfte das grösste Problem. Mehr als 330'000 Menschen hätten bislang Baumaterial erhalten - knapp ein Drittel der Obdachlosen, sagte Byrs.
Schutzlos ausgeliefert
Die Vereinten Nationen und andere Hilfsorganisationen stehen unter Druck, weil in zwei Monaten die Regensaison beginnt. Dann drohen nicht nur Hunderttausende Haitianer dem starken Regen schutzlos ausgeliefert zu sein.
Die Wassermassen könnten auch die einfachen Klärgruben überspülen und so Seuchen auslösen. Zudem kommen im Juni erfahrungsgemäss die ersten Hurrikans.
Durch das verheerende Erdbeben in Haiti vor sechs Wochen sind nach jüngsten Schätzungen der haitianischen Zivilschutzbehörde mehr als 222'000 Menschen gestorben. Haitis Präsident René Préval hatte am Sonntag erklärt, die Regierung seines Landes gehe von bis zu 300'000 Toten aus.