Der Umsatz ging verglichen mit 2008 um 19,4 Prozent auf 17,4 Mrd. Fr. zurück und der Gewinn fiel um 19,9 Prozent auf 467 Mio. Franken, wie die in Zürich präsentierten Konzernzahlen deutlich machen. Auch beim Betriebsergebnis (vor Zinsen und Steuern, EBIT) zeigt sich ein Rückgang um 19,3 Prozent auf 594 Mio. Franken.
Rückstellungen wegen Kartellverfahren
Auf dem Gewinn lasten 35 Mio. Fr. Rückstellungen wegen einem Kartellverfahren in den USA.
Kühne+Nagel müssen 35 Mio. Franken zahlen in einem aussergerichtlichen Vergleich. /


Die Unternehmensleitung hofft, dieses noch im laufenden Halbjahr abschliessen zu können. Ohne diesen Posten hat Kühne + Nagel die Voraussagen der von der Finanznachrichtenagentur AWP befragten Analysten in etwa erfüllt.
Als zentrale Messgrösse dient dem Konzern indessen der Rohertrag, der von 6,25 Mrd. Fr. auf 5,86 Mrd. zurückging, ohne Währungseinflüsse aber um 1,3 Prozent anwuchs. Der Rohertrag ist angesichts schwankender Frachtraten weniger volatil als der Umsatz. Ein Logistikunternehmen kann die sich verändernden Frachtraten normalerweise nicht sofort an die Kunden weiterreichen.
Im Zeichen der Krise
Während im ersten Halbjahr der Welthandel massiv lahmte, verbesserte sich in der zweiten Jahreshälfte die Marktsituation wieder, nicht zuletzt dank der staatlichen Hilfsprogramme. Im Gleichklang mit dieser Entwicklung sanken und stiegen die Frachtraten.
«Die Krise wurde sehr gut gemeistert», sagte Klaus-Michael Kühne, dem das in Deutschland gegründete Traditionsunternehmen mehrheitlich gehört. Das Unternehmen habe angesichts eines «beispiellosen» Nachfrageeinbruchs weltweit Marktanteile gewonnen, so Karl Gernandt, Delegierter des Verwaltungsrates.