Die Schweiz habe sich «rassistisch» verhalten, indem sie mehr als 150 ranghohe Libyer zu unerwünschten Personen im Schengen-Raum erklärt habe, heisst es in der gemeinsamen Entschliessung. Die Europäische Union solle die von der Schweiz angefertigte Liste zurückweisen.
Minister von 17 der insgesamt 22 Mitgliedstaaten der Arabischen Liga, darunter Ägypten und Tunesien, hätten das Dokument unterzeichnet, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.
Die Arabische Liga verurteilte auch «den Gebrauch des EU-Raums zu politischen Zwecken» und forderte wie Muammar Gaddafi ein Schiedsgericht und Sanktionen gegen die Verantwortlichen für das Leck, das zur Veröffentlichung der Polizeifotos von Hannibal Gaddafi in der «Tribune de Genève» führte.
US-Bemerkung verurteilt
Libyens staatliches Ölunternehmen NOC warnte die in Libyen tätigen US-Ölfirmen davor, dass eine ironische Bemerkung des Sprechers des US-Aussenministeriums über den Dschihad-Aufruf von Muammar Gaddafi «negative Auswirkungen» auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern haben könnte.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Moussa. /


Tripolis hatte bereits am Mittwoch den Geschäftsträger der US-Botschaft in Libyen einberufen und Erklärungen sowie eine Entschuldigung wegen der Worte von Aussenministeriumssprecher Philip Crowley gefordert.
Crowley hatte lachend gesagt, der Dschihad-Aufruf Gaddafis gegen die Schweiz habe ihn an die endlose Kritik des libyschen Staatschefs vor der UNO-Generalversammlung im letzten September erinnert. «Viele Worte, viel herumfliegendes Papier und nicht unbedingt viel Sinn».
Am Mittwoch sagte Crowley, seine Bemerkung sei kein persönlicher Angriff gewesen. Er entschuldigte sich jedoch nicht.