Mindestens 71 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Mitglied des Krisenstabs der Provinz. Rettungsmannschaften und Helfer suchten am Vormittag in den Trümmern nach Opfern des Bebens, das nach Angaben von Wissenschaftlern in Istanbul die Stärke 6 erreichte. Unter den Toten waren auch mehrere Kinder.
Viele Menschen waren bei den ersten Erdstössen gegen 04.32 Uhr (03.32 MEZ) in Panik aus ihren Häusern gerannt. Aus Angst vor weiteren Beben verbrachten sie den Rest der Nacht im Freien.
In mehreren Dörfern in der ostanatolischen Provinz Elazig sind Häuser eingestürzt. /


Der türkische Rote Halbmond richtete ein Krisenzentrum ein. Die Bewohner zerstörter Häuser sollen zunächst in Containern untergebracht werden.
Gebäude aus Lehm
In mehreren Dörfern um die Ortschaft Karakocan wurden vor allem ältere, aus Lehm und Steinen gebaute Wohnhäuser zerstört. Minarette stürzten ein.
«An den aus Zement gebauten Häusern gibt es nur geringe Schäden», sagte der Provinzgouverneur Muammer Erol. Auch der Wissenschafter Mustafa Erdik von der Istanbuler Erdbebenwarte Kandilli sagte: «Dieses Erdbeben war wirklich schwer.»
Zahlreiche Nachbeben
Das Epizentrum des Bebens lag bei der Stadt Karakocan. In dem Gebiet, in dem die nordanatolische und die ostanatolische Störungszone verläuft, wurden noch 27 Nachbeben registriert.
Die Türkei liegt in einer erdbebengefährdeten Zone und wird regelmässig von Erdstössen erschüttert, weil dort die Kontinentalplatten Afrikas und Eurasiens kollidieren. Bei den schwersten Beben der vergangenen Jahre kamen 1999 im Nordwesten der Türkei mindestens 18'000 Menschen ums Leben.