Vor allem der Anteil Fettleibiger vergrösserte sich in den 15 Jahren stark, wie Forscher des Universitätsspitals Lausanne im Fachmagazin «BMC Public Health» berichten: Bei den Männern von 6,3 auf 9,4 Prozent, bei den Frauen gar von 4,9 auf 8,5 Prozent. Als fettleibig gelten Menschen mit einem so genannten Body-Mass-Index (BMI) von über 30.
Der BMI berechnet sich, indem Körpergewicht (in Kilogramm) durch Grösse (in Metern) im Quadrat geteilt wird. Übergewichtige haben per Definition einen BMI von 25 bis 30. Wie die Forscher schreiben, betrug der durchschnittliche BMI in der Schweizer Bevölkerung im Jahr 2007 bei den Männern 25,4, bei den Frauen 23,7.
Die Forscher stützten sich auf Daten der Gesundheitsbefragung des Bundesamts für Statistik aus den Jahren 1992/93, 1997, 2002 und 2007. Erfreulicherweise verlangsamte sich der Trend zwischen 2002 und 2007 bei Männern und Frauen.
Mehr Übergewichtige in der Schweiz. /


«Die Präventionsbemühungen beginnen Früchte zu tragen», sagte Pedro Marques-Vidal, einer der Studienautoren.
«Fette sind eben die billigsten Kalorien»
Allerdings betrifft diese Stabilisierung, die auch in anderen Ländern beobachtet wird, nicht alle Bevölkerungsgruppen. Personen aus ärmeren, schlechter gebildeten Schichten werden laut der Studie weiterhin immer dicker. «Fette sind eben die billigsten Kalorien», sagte Marques-Vidal.
Bei Frauen sei der Zusammenhang zwischen tiefem Bildungsniveau und Übergewicht respektive Fettleibigkeit stärker als bei Männern, erklärte der Forscher. Zudem ist bei Frauen die Spannbreite grösser: Im Verhältnis gebe es mehr ganz magere und ganz dicke weibliche Personen. Bei den Männern ist die Verteilung gleichmässiger.