Der heute 69-jährige Pater war von 1971 bis 1987 in der Pfarrei Baden AG tätig, die zum Bistum Basel gehört. Bisher habe es keine Hinweise gegeben, dass sich der Pater während jener Zeit sexueller Übergriffe auf Kinder, Jugendliche oder Frauen schuldig gemacht hat, teilte das Bistum mit.
Als Anfang letzte Woche die Verfehlungen des Priesters bekannt wurden, die er in Mehrerau in Bregenz und im deutschen Birnau begangen hatte, wandte sich das Bistum Basel an die Öffentlichkeit. Opfer des mittlerweile in Schübelbach SZ tätigen Paters aus seiner Zeit in Baden wurden gebeten, sich zu melden. Seither gingen vier Meldungen ein.
Vier wahrscheinliche Opfer haben sich beim Bistum gemeldet. /

Bistum prüft Anschuldigungen
Das Bistum prüfe nun «mit entsprechender Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit» und in Zusammenarbeit mit relevanten Instanzen die eingegangen Anschuldigungen. Es handle sich vorerst aber nur um Hinweise, die noch nicht mit «faktischer Gewissheit» kommentiert werden könnten, betont das Bistum.
Das Bistum Basel hatte den Pater 1971 eingestellt, obwohl es über seine Vorgeschichte Bescheid wusste. Der Priester hatte seine vorherigen Arbeitsorte wegen unerlaubter sexueller Handlungen verlassen müssen. In Absprache mit dem Ordensvorgesetzten wurde dem Einsatz in Baden unter der Auflage zugestimmt, dass sich der Mann ärztlich behandeln und durch einen Pfarrer begleiten lasse.
Heute bezeichnet das Bistum Basel die Anstellung als «unvertretbare Fehleinschätzung», die bedauerlicherweise ins Gesamtbild der damaligen Zeit passe.