Merkel telefonierte mit dem afghanischen Präsidenten. Karsai habe dabei seinerseits sein Mitgefühl anlässlich des Todes der drei Bundeswehrsoldaten bei dem Gefecht in der Nähe von Kundus am Freitag zum Ausdruck gebracht, wie ein Regierungssprecher in Berlin mitteilte.
Die Bundeswehr hatte während schwerer Gefechte mit Taliban-Kämpfern am Karfreitag irrtümlich fünf afghanische Soldaten getötet.
Das zivile Fahrzeug der Afghanen soll nicht angehalten haben. /


«Sie haben auf das Fahrzeug der Armee gefeuert» und dabei die fünf Soldaten getötet, sagte der Gouverneur der Provinz Kundus, Mohammed Omar.
Schützenpanzer eröffnete das Feuer
Wie das deutsche Einsatzführungskommando in Potsdam mitteilte, verliessen am Freitag um 19.21 Uhr (16.51 MESZ) deutsche Soldaten das Feldlager in Kundus, um die seit dem Mittag in Gefechte verwickelten Soldaten abzulösen.
Auf dem Weg zum Einsatzort im Norden des Landes fuhren zwei zivile Fahrzeuge auf die Deutschen zu und hielten trotz «durchgeführter Sicherheits- und Identifizierungsverfahren» nicht an. Daraufhin eröffnete ein deutscher Schützenpanzer das Feuer auf eines der Fahrzeuge, wie der Sprecher sagte.
Bundeswehr bedauert den Vorfall
Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei den zivilen Autos um Fahrzeuge der Afghan National Army. Die Bundeswehr bedauere den Vorfall. Das Geschehen werde überprüft.
Am Freitag waren bei Gefechten zwischen radikal-islamischen Taliban und der deutschen Armee zudem drei deutsche Soldaten getötet worden.