Die Notenbank wird über 2010 hinaus zweitklassige Wertpapiere als Sicherheiten für geliehenes Zentralbankgeld akzeptieren. Sie garantiert damit, dass auch stark unter Druck geratene griechische Staatsanleihen weiterhin als Pfand hinterlegt werden können.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet betonte in Frankfurt, bei den Massnahmen handele es sich nicht um eine Lex Griechenland: «Diese Entscheidungen gelten für alle öffentlichen und privaten Refinanzierungsgeschäfte und nicht für ein spezielles Land.»
Auch die weiter niedrigen Zinsen im Euro-Raum helfen den Griechen und allen anderen Euro-Ländern, die hohe Schuldenberge angehäuft haben.
Die EZB beliess den Leitzins auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent, das seit Mai 2009 gilt. Eine erste Zinserhöhung erwarten Ökonomen wegen der nur zögerlichen Erholung der Wirtschaft und der anhaltend niedrigen Inflation inzwischen erst Anfang 2011.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. (Archivbild) /

Erhöhtes Risiko
Die Bedingungen, zu denen sich Griechenland am Kapitalmarkt mit frischen Geld versorgen kann, verschlechterten sich erneut dramatisch.
Der Risikoaufschlag belief sich für zehnjährige griechische Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit der Einführung des Euro. Die Sorgen wegen der Situation in dem südeuropäischen Land schickten die Kurse an den Börsen auf Talfahrt.
Trichet trat der Befürchtung entgegen, Griechenland könne womöglich Staatsanleihen nicht mehr bedienen. «Nach allen Informationen, die ich habe, ist ein Ausfall griechischer Staatskredite kein Thema.» Das Land benötigt bis Ende des Jahres 32,5 Mrd. Euro, um bisherige Schulden zurückzuzahlen.