Die Burg war jahrhundertelang Residenz der polnischen Könige und war bislang Monarchen und Nationalhelden als Ort der letzten Ruhe vorbehalten. Das Vorhaben von Kardinal Stanislaw Dziwisz stösst deshalb auf heftige Kritik.
Spaltung erwartet
Es sei unangemessen, Kaczynski nach seinem Tod in eine Reihe mit Grössen wie Josef Pilsudski zu stellen, dem Architekten der polnischen Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg. «Diese Entscheidung wird die Polen mit Sicherheit spalten», hiess es in einem Leitartikel der Tageszeitung «Gazeta Wyborcza».
Die Kirche müsse diese Entscheidung zurücknehmen, forderte der Oscar-prämierte Filmemacher Andrzej Wajda, der als Regisseur eines Films über das Massaker von Katyn im Zweiten Weltkrieg eine Autorität in Polen ist.
Nationalheld durch den Absturz? Lech Kaczynski. /


Das Vorhaben des Kardinals drohe Polen mehr zu spalten.
«Ist er wirklich eines Königs würdig?»
In Krakau protestierten am Dienstagabend hunderte Menschen gegen die geplante Beisetzung in der berühmten Kathedrale. «Ist er wirklich eines Königs würdig?», stand auf einem Schild, das die Demonstranten in die Höhe hielten.
Unterdessen wurde ein Grossteil der 97 Opfer der Flugzeugkatastrophe identifiziert. Bisher waren die Behörden von 96 Toten ausgegangen. Bislang habe die Identität von insgesamt 64 Toten geklärt werden können, sagte ein Sprecher des russischen Katastrophenschutzministeriums der Nachrichtenagentur ITAR-TASS.