Als Gründe für seine Skepsis nannte Strauss-Kahn die hartnäckig hohe Arbeitslosigkeit in reichen Ländern und eine weiter schwache Nachfrage. Ausserdem sei der Finanzsektor noch nicht vollständig gesundet.
Auch bereiteten die Schuldenberge als Folge der schweren Krise zunehmend Sorge. Zudem flössen derzeit riesige Kapitalströme in Schwellenländer, die möglicherweise zu neuen Preisblasen führen könnten. «Auch wenn die Erholung schneller und robuster kam als erwartet, ist sie immer noch zerbrechlich», warnte er.
Dominique Strauss-Kahn, Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF). (Archivbild) /

Griechenland im Blickpunkt
Das griechische Schuldendebakel bezeichnete der IWF-Direktor als «ernsthafte Lage». Angesichts der Streikwellen gegen einen harten Sparkurs der Regierung in Athen sagte Strauss-Kahn, die Einschnitte seien enorm wichtig und im Interesse der Griechen.
In der Eurozone gebe es derzeit keinen anderen Staat als Griechenland, auf den sich der Weltwährungsfonds konzentriere. Seit Mittwoch laufen Gespräche von Experten der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und des IWF in Athen zur Vorbereitung des Einsatzes eines Notfallplans der Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds.
Weltbank-Präsident Robert Zoellick appellierte an die 186 Mitglieder seiner Entwicklungshilfe-Organisation, bei der Konferenz an diesem Wochenende für eine Reihe von Reformvorhaben zu stimmen, um die Bank auf eine neue globale Wirklichkeit auszurichten. In Washington findet die gemeinsame Frühjahrstagung des Fonds mit der Weltbank statt.