«Die Hauptsorge ist, dass der Spielraum für politisches Handeln in vielen Industriestaaten weitgehend erschöpft oder stark eingeschränkt ist», teilte der IWF in Washington mit. Deshalb sei die Erholung in vielen Ländern anfällig für neue Schocks. Der Konjunkturausblick sei aussergewöhnlich unsicher.
Staatsdefizite verringern
Mittelfristig müssten die meisten Industrieländer ihre ausufernden Staatsdefizite in den Griff bekommen. IWF-Chefökonom Olivier Blanchard warnte vor einer «Schulden-Explosion». Im laufenden Jahr sollten Finanz- und Geldpolitik zwar noch für Impulse sorgen.
Für Chinas Wirtschaft wird für 2010 ein Plus von 10 Prozent erwartet. /


Im nächsten Jahr müssten die Industriestaaten aber weitgehend mit der Haushaltskonsolidierung beginnen, einige sogar früher.
Der IWF geht davon aus, dass das globale Bruttoinlandprodukt (BIP) in diesem Jahr um 4,2 Prozent zulegt. Im Januar hatte er nur plus 3,9 Prozent veranschlagt. «Die Erholung kommt schneller voran als erwartet», hiess es im Weltwirtschaftsausblick. «Das Tempo in den Regionen ist aber sehr unterschiedlich.» Im Krisenjahr 2009 hatte es mit 0,6 Prozent das erste Minus der Nachkriegszeit gegeben. Für 2011 erwartet der IWF wie bisher ein Wachstum von 4,3 Prozent.
Mehr Wachstum in Japan und den USA
Ein Grund für mehr Optimismus sind die Fortschritte in den beiden grössten Volkswirtschaften USA und Japan. Für die USA erwartet der Fonds ein Wachstum von 3,1 (bisher: 2,7) Prozent in diesem und 2,6 (2,4) Prozent im nächsten Jahr. Für Japan werden in diesem Jahr 1,9 (1,7) erwartet.
Der Schweiz stellt der Fonds unverändert ein BIP-Wachstum in diesem Jahr von 1,5 Prozent in Aussicht, für 2011 beträgt die Prognose 1,8 Prozent.