Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Wolfgang Schäuble und die Spitzen der deutschen Bundestagsfraktionen wollen sich heute Mittwoch in Berlin mit dem Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, sowie dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, treffen.
Der IWF könnte laut «Financial Times» seinen Anteil an den Hilfen um 10 auf 25 Mrd. Euro aufstocken. Die Euro-Staaten wollen 30 Mrd. Euro im ersten Paket des auf insgesamt drei Jahre angelegten Hilfs-Programms übernehmen. Deutschland soll 2010 über die Staatsbank KfW Kredite bis zu 8,4 Mrd. Euro beisteuern.
Athen braucht bis spätestens 19. Mai an die neun Milliarden Euro, um Anleihen zu bedienen. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy kündigte einen Eurozonen-Gipfel für den 10.
EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hat einen Eurozonen-Gipfel angekündigt. /


Mai an. Bei einer Pressekonferenz in Tokio bemühte er sich um Beruhigung der Lage. «Die Verhandlungen sind auf dem richtigen Weg.» Es sei keine Rede von einer Umschuldung.
Kettenreaktion befürchtet
Griechische Staatsanleihen waren am Dienstagabend von der Ratingagentur Standard & Poor's auf Ramschniveau heruntergestuft worden. Zusätzliche Besorgnis löste die Nachricht aus, dass auch Portugal, das ebenfalls mit einem grossen Defizit zu kämpfen hat, erneut herabgestuft wurde. Experten warnten vor einer Kettenreaktion.
Portugal müsse sich «gegen diesen Angrif der Märkte» zur Wehr setzen, erklärte Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos. Wie in der Vergangenheit werde die Regierung das Nötige tun, um das Defizit zu verringern und die Wettbewerbsfähigkeit der portugiesischen Wirtschaft zu stärken.
Nur einen Tag nach der überraschenden Rating-Herabstufung Portugals hat die Agentur S&P auch Spanien heruntergesetzt. Der Euro gab binnen Sekunden nach Bekanntwerden der Nachricht deutlich nach, die Aktienmärkte gingen auf Talfahrt. Das Rating für Spanien werde auf «AA» gesenkt, teilte S&P mit. Zudem sei der Ausblick für das Land negativ.