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Karton Deisswil: Mutterhaus beharrt auf PositionDeisswil/Wien - Der österreichische Karton-Hersteller Mayr-Melnhof hat sich mit einer Delegation der geschlossenen Karton Deisswil in Wien getroffen. Im Gegenzug für das Gespräch verzichteten über 100 nach Wien gereiste «Deisswiler» auf eine Protestkundgebung vor Ort.ht / Quelle: sda / Mittwoch, 28. April 2010 / 20:36 h
Mayr-Melnhof-CEO Wilhelm Hörmanseder hatte der Deisswiler Delegation am Morgen seine Gesprächsbereitschaft signalisiert und sich bereit gezeigt, persönlich an Verhandlungen über Alternativen zur Schliessung der Kartonfabrik im bernischen Deisswil teilzunehmen.
In dem Gespräch hätten die Mitglieder der Delegation kritische Fragen gestellt und «recht Dampf gemacht», schilderte Roland Herzog von der Gewerkschaft Unia die Situation. Hörmanseder habe sich zwar konziliant gezeigt, sei letztlich aber nicht von seiner Position abgerückt.
Knall auf Fall geschlossen Am 7. April hatte Mayr-Melnhof die Karton Deisswil AG im Berner Mittelland Knall auf Fall geschlossen. Betroffen sind von dem Entscheid über 250 Mitarbeiter, viele von ihnen langjährige. Rund die Hälfte der Belegschaft war am Dienstagabend Richtung Wien aufgebrochen. Dort wollte man im Zusammenhang mit der Aktionärsversammlung des österreichischen Mutterhauses eine Protestkundgebung abhalten. Der Verzicht auf die Kundgebung sei ein Zeichen des guten Willens gewesen, schrieb die Gewerkschaft Unia in einer Mitteilung.Mayr-Melnhof-Chef Hörmanseder blieb unnnachgiebig. /
Mit der Gesprächsbereitschaft habe das Mutterhaus eine wichtige Forderung erfüllt. Die Mayr-Melnhof-Gruppe hat eine Herabsetzung des Grundkapitals über die Einziehung eigener Aktien beschlossen. Die Gewerkschaft Unia hatte ihrerseits schon bei der Schliessung der Karton Deisswil kritisiert, das Schweizer Werk werde geschlossen, obschon es dem Mutterhaus finanziell gut gehe. Von CO2-Steuern befreit Die österreichischen Besitzer der Karton Deisswil bezeichneten den «drastischen Anstieg der Schweizer Emissionssteuern» als einen der Hauptgründe für die Schliessung. Dem widersprach das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) heftig. Die Kartonfabrik Deisswil müsse die CO2-Abgabe gar nicht zahlen. Sie habe sich 2008 verpflichtet, den CO2-Ausstoss mit verschiedenen Massnahmen - etwa der teilweisen Umstellung von Schweröl auf Erdgas - zu senken und sei deshalb von der CO2-Abgabe befreit worden.
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