Medien hatten spekuliert, dass der konservative Cavaco Silva aufgrund der Proteste der Kirche und der konservativen Parteien sein Veto einlegen würde. Der Staatschef machte jedoch auch keinen Hehl daraus, dass er der zivilen Trauung von Schwulen und Lesben nur halbherzig «grünes Licht» gegeben hat.
Er habe das Gesetz unterzeichnet, um in Zeiten schlimmer Finanz- und Wirtschaftskrisen «die Einheit der Portugiesen zu fördern». In einer Fernsehansprache kritisierte Cavaco Silva die Haltung der Parteien im Parlament, die sich nicht ausreichend um eine «für die grosse Mehrheit der Portugiesen akzeptable Lösung» bemüht hätten.
Der portugisische Präsident Aníbal Cavaco Silva erlässt das Gesetz für eine Homo-Ehe. /

PSD lobte «juristische Lösungen»
Der Politiker der konservativ ausgerichteten Sozialdemokratischen Partei PSD lobte «juristische Lösungen» wie die Lebenspartnerschafts-Gesetze in Deutschland, Frankreich oder Dänemark, die «nicht diskriminierend sind und die Institution der Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau respektieren».
Bis 1992 war Homosexualität in Portugal strafbar. Gegner der Homo-Ehe hatten eine Volksabstimmung über das neue Gesetz gefordert und dafür rund 90'000 Unterschriften gesammelt. Papst Benedikt XVI. prangerte erst vergangene Woche bei seinem Besuch in Portugal die Homo-Ehe scharf an.