Die Lage sei «ernst, aber nicht dramatisch», sagte die Stadtpräsidentin Warschau/Potsdam - Warschau trotzt dem Hochwasser.
Die Flutwelle auf der Weichsel rollte durch Polens Hauptstadt, doch die Deiche hielten den Wassermassen stand. Bislang kamen im ganzen Land wegen des Hochwassers zehn Menschen ums Leben.
Die Lage sei «ernst, aber nicht dramatisch», sagte die Stadtpräsidentin von Warschau, Hanna Gronkiewicz-Waltz, nach einer Sitzung des Krisenstabes. Die höchsten Pegelstände waren für den Abend erwartet worden.
Als Höchstwert seien gegen 21 Uhr 7,69 Meter gemessen worden, berichtete der Fernsehsender TVN24. Damit blieb der Pegelstand unter dem als kritisch geltenden Wert von 8 Metern.
Hunderte Feuerwehrleute, Soldaten und freiwillige Helfer waren rund um die Uhr im Einsatz, um die Dämme zu verstärken. Bisher wurden 90'000 Sandsäcke verbaut.
Evakuierung vorbereitet
Die Behörden seien auf eine Evakuierung der Menschen aus bedrohten Stadtvierteln vorbereitet, bislang gebe es dafür aber keine Notwendigkeit, sagte der Chef des Verwaltungsbezirkes Mazowsze, Jacek Kozlowski. Sorgen bereitet vor allem ein mögliches Durchweichen der Deiche.
Als besonders gefährdet gilt der Warschauer Tierpark am rechten Flussufer.
In Warschau ist die Hochwasser-Lage vorerst unter Kontrolle.(Archivbild) /


Dutzende Warschauer, darunter auch Kinder, halfen den Rettungskräften dort bei der Errichtung einer Sperre aus Sandsäcken.
Polens Regierungschef Donald Tusk bezifferte die Flutschäden auf mehr als 10 Milliarden Zloty (rund 3,4 Milliarden Franken). Seit vergangenem Montag mussten in den Hochwassergebieten 23'000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Die Flut zerstörte hunderte Häuser, Strassen und Ackerflächen.
Mindestens zehn Menschen starben. Ein Sprecher der polnischen Feuerwehr sagte der Nachrichtenagentur AFP, das letzte Todesopfer sei ein 70 Jahre alter Mann, der in seinem Haus im südöstlichen Tarnobrzeg ertrunken sei. Drei Menschen werden noch vermisst.
Behörden in Brandenburg geben sich entspannt
Im deutschen Bundesland Brandenburg geben sich die Behörden entspannt - zumal dort erst für Mitte nächster Woche mit dem Höchststand gerechnet wird. Nach Angaben des Lagezentrums im Innenministerium. Die Flut wird demnach nicht so hoch werden wie beim «Jahrhunderthochwasser» von 1997.