Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Mittwoch, 26. Mai 2010 / 12:02 h
Die FDP sucht in dem Bericht nach einer «messerscharfen» Bedrohungsanalyse, die sie aber nicht findet. Wenn diese erst vorhanden sei, dann könne man die Armee auch darauf ausrichten... So zum Beispiel auf die Bedrohung durch Terrorismus.
Aber Terrorismus ist Sache der Polizei. Ausser man will zur Vergeltung ein Land erobern. Afghanistan oder Irak, zum Beispiel.
Weiss nicht, was mit der Armee anfangen: Ueli Maurer /


Dies dürfte allerdings auch nach einer langen Analyse kaum auf der Liste stehen. In diesem Beispiel kommt vor allem zum Ausdruck, welch ein Anachronismus eine Territorialarmee in der heutigen Zeit darstellt.
Wir bräuchten Nordkorea als Nachbarn
Solange man nicht über einen durchgeknallten Nachbarn wir Nordkorea verfügt, ist eine Armee wie wir sie heute haben zur Verteidigung praktisch nutzlos. Also ganz abschaffen? Nicht unbedingt. Aber man sollte endlich realisieren, dass die Schweiz im äussersten Fall der ideale Ort für die asymmetrische Kriegführung wäre.
Dazu braucht es keine Kampfflugzeuge (ein Spielzeug, das die FDP nicht missen will), sondern kleine, vernetzte, autonom agierende Truppeneinheiten, die den Preis eines Angriffes auf die Schweiz unverhältnismässig in die Höhe treiben würde. Ein Blick auf Afghanistan sollte eigentlich alles klar machen: Armeen aus der ganzen Welt beissen sich die Zähne daran aus.
Armee Modell 1930
Die Armee, um die im Moment gestritten wird, ist ein Modell aus den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts, ganz egal, welche Nummer das VBS hinten ran hängt. Neue Waffensysteme, Kommunikations-Technologien und eine völlig andere geopolitische Situation erfordern eine radikal andere Armee, die zwar billiger und kleiner, am Ende aber besser, akzeptierter und vor allem für die heutige Welt geschaffen ist.
Und wer findet, die Jungen sollten einen Dienst leisten müssen: Es gibt in unserem Land genügend Arbeit, die durch einen gemeinnützigen Arbeitsdienst vollbracht werden könnte.