Der Sprengsatz detonierte vor dem Kultur- und Sportpalast der Grossstadt im Nordkaukasus, als die Menschen auf dem Weg zu dem Konzert waren. Das teilten die Behörden nach Angaben russischer Agenturen mit.
Die Staatsanwaltschaft ging inzwischen von einem Terroranschlag aus, wie ihre Vertreter Wladimir Markin der Agentur Itar-Tass am späten Abend sagte.
Schon zuvor hatte der Leiter des örtlichen Zivilschutzes, Boris Skripka, über einen Anschlag von islamistischen Untergrundkämpfern spekuliert, da die unter einem Vordach angebrachte Bombe kurz vor einem Auftritt eines Ensembles aus der Konfliktrepublik Tschetschenien explodiert war.
Ausserhalb der Konfliktregion
Stawropol mit seinen mehr als 300'000 überwiegend russischen Einwohnern gilt im Gegensatz zu den sonst muslimisch geprägten Gegenden im Nordkaukasus nicht als Teil der Konfliktregion. Der Anschlag 15 Minuten vor Konzertbeginn sei eine nie dagewesene und «unerhörte Provokation», sagte der Gouverneur des Gebiets Stawropol, Waleri Gajewski.
Die Staatsanwaltschaft in Stawropol geht von einem Terroranschlag aus. (Symbolbild) /


Der mit Metallteilen ummantelte Sprengsatz hatte nach Angaben von Ermittlern eine Wucht von 200 Gramm TNT. Er ging um 18.45 Uhr (16.45 Uhr MESZ) Ortszeit in die Luft. Unter den Opfern waren mehrere Jugendliche und Kinder.
Der Beauftragte des Kreml für das Konfliktgebiet Nordkaukasus, Alexander Chloponin, rief die Vertreter der Sicherheitsbehörden in Stawropol zu einer Sondersitzung zusammen.
Islamistische Terroristen hatten immer wieder gedroht, ihren Kampf um ein unabhängiges «Kaukasus-Emirat» auch auf andere Teile Russlands auszuweiten. Im März starben bei einem Selbstmordattentat in der Moskauer Metro mindestens 40 Menschen.