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Israels Armee stoppt Hilfsfrachter gewaltlosTel Aviv - Nervenkrieg im Mittelmeer: Nach stundenlanger Verfolgung enterten israelische Soldaten die «Rachel Corrie», die Hilfsgüter nach Gaza bringen wollte. Nur wenige Tage nach dem blutigen Angriff auf andere Schiffe der Gaza-Hilfsflotte war der Einsatz diesmal gewaltfrei.fest / Quelle: sda / Samstag, 5. Juni 2010 / 12:15 h
Die 20 pro-palästinensischen Aktivisten liessen die Soldaten nach israelischen Angaben widerstandslos an Bord des unter irischer Flagge fahrenden Frachters «Rachel Corrie». Es habe keine Gewaltanwendung gegeben.
Der Protest der Aktivisten richtete sich gegen die seit drei Jahren dauernde Blockade des Gazastreifens. Die USA forderten ein Ende dieser Blockade. Israel will nach eigenen Angaben Waffenlieferungen in den Gazastreifen verhindern.
Nobelpreisträgerin Maguire an Bord
Anders als bei dem Einsatz am Montag gegen eine Hilfsflotte mit mehr als 700 Aktivisten ging der Einsatz ohne Blutvergiessen oder Schüsse über die Bühne. Mit an Bord des Frachters war auch die nordirische Nobelpreisträgerin Mairead Maguire.
Die israelische Marine hatte das siebente Schiff der «Gaza-Solidaritätsflotte» mehr als acht Stunden verfolgt.
Die «Rachel Corrie» wurde vom israelischen Militär gestoppt und unter Kontrolle gebracht /
Die Besatzung hatte sich viermal den Aufforderungen widersetzt, ihren Kurs zu ändern und statt Gaza den israelischen Hafen Aschdod anzulaufen, um dort die Hilfsladung zu löschen. Hilfsgüter werden weitergeleitet Die Soldaten brachten die «Rachel Corrie» anschliessend nach Aschdod nördlich des Gazastreifens. Nach einer Inspektion sollen die 1200 Tonnen Hilfsgüter von dort in den Gazastreifen weitergeleitet werden. Der Frachter hatte unter anderem 560 Tonnen Zement geladen. Israel lässt bislang keinen Zement in den Gazastreifen. Als Grund gibt die Regierung in Jerusalem an, dass die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas damit ihre militärischen Strukturen neu aufbauen könnte. Proteste gegen Israel Nach dem Angriff auf das türkische Hilfsschiff kam es auch am Samstag wieder zu internationalen Protesten gegen Israel - darunter in verschiedenen Städten Deutschlands, in London, Paris, Dublin, in Australien und in der Türkei. In Istanbul zum Beispiel gingen bis zu 10'000 Menschen auf die Strasse. Die Türkei prüft einem Pressebericht zufolge rechtliche Schritte gegen die israelische Führung. Wie die englischsprachige Zeitung «Today's Zaman» berichtete, leitete die Staatsanwaltschaft in Istanbul erste Ermittlungen ein. Auch in der Schweiz forderten mehrere Hundert Menschen die Aufhebung der Gaza-Blockade - in Genf etwa 400 und in Basel gegen 100.
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