Am Mittag wurde Hochwasseralarm für Warschau und angrenzende Gemeinden ausgerufen. Der Scheitelpunkt wird in der polnischen Hauptstadt am Dienstag erwartet. Er soll 7,60 Meter erreichen - und damit 20 Zentimeter unter dem Höchstwert von Ende Mai liegen. Die Dämme seien aber vollgesogen mit Wasser und deshalb sehr geschwächt, warnte ein Feuerwehrsprecher.
In ganz Polen rief die Feuerwehr die Bewohner der Viertel, die an die Weichsel angrenzen, dazu auf, sich für eine Evakuierung bereitzuhalten. Im Süden und Südosten Polens wurden zehntausende Menschen vor Überschwemmungen in Sicherheit gebracht.
22 Tote in Polen
«Die Feuerwehrleute haben insgesamt rund 30'000 Menschen in Sicherheit gebracht. Polizei und Armee nahmen weitere Evakuierungen vor», sagte Feuerwehrsprecher Pawel Fratczak. Die Zahl der Todesopfer sei inzwischen auf 22 gestiegen.
In der Slowakei entspannte sich die Hochwasserlage nur teilweise.
Die Weichsel führt Hochwasser. (Symbolbild) /


Vor allem im Osten standen noch immer manche Gemeinden unter Wasser. Allein aus der Gemeinde Sady nad Torysou nahe der zweitgrössten Stadt Kosice zeigte das Fernsehen rund 40 überschwemmte Häuser. Einige standen bis zum Dach in den Fluten.
Drei Tote in der Slovakei
Drei Menschen sollen in der Slowakei wegen des Hochwassers ums Leben gekommen sein. Im benachbarten Tschechien ertrank ein Mann, der seinen Hund aus einem Hochwasser führenden Fluss retten wollte. Der Hund überlebte. Schon am Mittwoch war die Leiche eines Ertrunkenen in der Stadt Zlin gefunden worden.
Kritisch bleibt die Lage im Nordosten Ungarns. Nach wochenlangem Dauerregen waren dort die Flüsse Hernad, Sajo und Boldva über ihre Ufer getreten. Mehr als 3600 Anwohner wurden in Sicherheit gebracht, berichtete die Nachrichtenagentur MTI. In der ungarischen Hauptstadt Budapest wurden die Ufer der Donau wegen Hochwassers für den Verkehr gesperrt.