Ein entsprechendes Schreiben vom Chef-Koordinator für das Krisenmanagement an der ölverseuchten Golfküste, Thad Allen, sei an Svanberg geschickt worden, teilte das Weisse Haus in Washington mit. Darin habe Allen nochmals klar gemacht, dass BP «finanziell für alle Kosten voll verantwortlich» sei.
Obama hatte in den vergangenen Tagen den Druck auf BP deutlich erhöht. Unter anderem sagte der Präsident über BP-Chef Tony Hayward, er hätte diesen längst gefeuert. Ausserdem setzte die US-Regierung dem britischen Konzern ein Ultimatum für neue Vorschläge im Kampf gegen die Ölpest.
Auf Druck der US-Regierung kündigte BP unterdessen an, seine Überbrückungszahlungen an geschädigte Bürger und Unternehmen an der Golfküste beschleunigen zu wollen. Angesichts der Finanznot der Betroffenen wolle BP sein System der Auszahlungen straffen und benötigte Gelder schneller überweisen, sagte eine Sprecherin des US-Krisenstabs in Washington.
Obama zitiert den Aufsichtsratschef von BP wegen der Ölpest ins Weisse Haus. /

«Legitime Forderungen» begleichen
BP hatte bereits vor Wochen angekündigt, alle «legitimen Forderungen» von Geschädigten der Ölpest begleichen zu wollen. Der Konzern entschädigt jene Bewohner der Küstengebiete, die durch die Ölpest Einkommenseinbussen erleiden. Zuletzt mehrten sich aber die Klagen von Betroffenen, dass das Geld zu langsam eintreffe.
Im Golf von Mexiko war am 20. April die BP-Bohrinsel «Deepwater Horizon» explodiert und zwei Tage später gesunken. Seitdem fliesst Öl ins Meer, zahlreiche Küsten in den USA sind bereits verschmutzt.
Nach Angaben der US-Behörden sind es inzwischen täglich bis zu 40'000 Barrel Öl (6,4 Millionen Liter), die ins ins Meer fliessen. Damit tritt aus dem Leck im Golf von Mexiko deutlich mehr Öl aus als bisher angenommen: Bisher war man von 12'000 bis 19'000 Barrel ausgegangen, die täglich ins Meer fliessen.