Louisiana ist von der Ölpest im Golf von Mexiko am stärksten betroffen. Der Bundesstaat kritisierte den geplanten Fonds als nicht ausreichend. Schäden für Umwelt und Wirtschaft könnten sich auf bis zu 100 Milliarden Dollar belaufen, sagte Louisianas Finanzminister John Kennedy gegenüber Reuters Insider TV.
Nur schon die Lohnausfälle für Arbeiter wegen der Ölpest summierten sich täglich in Louisiana auf 100 bis 150 Millionen Dollar.
BP hatte auf Druck der US-Regierung eingewilligt, 20 Milliarden Dollar in einen unabhängig verwalteten Fonds einzuzahlen. Mit dem Geld sollen unter anderem Aufräumarbeiten bezahlt werden. Für Präsident Barack Obama stellt die Summe aber keine Obergrenze dar.
Kreditwürdigkeit von BP heruntergestuft
Die Rating-Agentur Standard & Poor's stufte die Kreditwürdigkeit von BP um zwei Noten herunter. Das Unternehmen werde nunmehr mit A statt AA- bewertet.
Die Umwelt- und Wirtschaftsschäden werden sich nach Schätzungen auf 40 bis 100 Milliarden Dollar belaufen. /


Es sei äusserst ungewiss, welche Belastungen auf BP wegen der Ölpest im Golf von Mexiko zukämen, begründete die Agentur den Schritt.
Sie schloss zugleich eine weitere Senkung der Bonität nicht aus, falls BPs Kosten für Aufräumarbeiten, Entschädigungen und Strafzahlungen steigen sollten. S&Ps Rivale Fitch hatte die Kreditwürdigkeit des Öl-Multis am Montag um sechs Noten auf BBB herabgestuft, zwei Stufen über Ramschstatus.
Menge des auslaufenden Öls nach oben korrigiert
Die Menge des seit der Explosion tagtäglich in den Golf von Mexiko ausströmenden Öls ist in den vergangenen Wochen mehrfach nach oben korrigiert worden. US-Innenminister Ken Salazar bezifferte die auslaufende Menge zuletzt auf bis zu rund 9,5 Millionen Liter oder bis zu 60'000 Barrel pro Tag.
Die Einsatzteams konnten die Menge das abgesaugten Öls aus dem defekten Bohrloch erneut erhöhen. In den vorangegangenen 24 Stunden seien 25'000 Barrel Öl vom lecken Bohrloch abgesaugt worden, teilte der Krisenkoordinator der US-Regierung, Thad Allen, am Freitag in New Orleans mit. Bislang waren es etwa 20'000 Barrel täglich.
US-Präsident Barack Obama hatte das Ziel vorgegeben, bis Ende des Monats 90 Prozent des austretenden Öls einzufangen.