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Ronaldos WM beginnt jetzt2008 war er zum Weltfussballer des Jahres gewählt worden. Mit 96 Millionen Euro ist er der teuerste Fussballer der Welt. Doch bei entscheidenden Spielen mit der Nationalmannschaft überzeugte Portugals Cristiano Ronaldo bisher noch kaum.von Christian Finkbeiner, Kapstadt / Quelle: Si / Dienstag, 29. Juni 2010 / 13:51 h
Heute bietet sich dem 25-jährigen Captain der «Selecçao» die nächste Chance um zu beweisen, dass er, der überragende Individualist, fähig ist, sein Team auch in einem grossen Länderspiel zum Sieg zu führen. Gegner im Achtelfinal in Kapstadt ist kein geringerer als Spanien, der iberische Nachbar, Erzrivale und amtierender Europameister.
In wenigen seiner 75 Länderspiele (23 Tore) ist Ronaldo seinem Ruf als Ausnahmekönner gerecht geworden. Je stärker der Gegner und je wichtiger die Affiche, desto mehr verschwand der Stürmer von der Bildfläche. Seine Übersteiger, seine Schusstechnik, seine Tempo-Dribblings, all dies zeigte der Portugiese bisher fast ausschliesslich im Trikot seiner Klubteams Sporting Lissabon, Manchester United und Real Madrid. Auch mit ihm, der auf Madeira aufgewachsen ist, blieb Portugal der grosse Wurf bisher versagt.
Feinschliff bei Manchester United
Als Teenager hatte Ronaldo 2003 in der Nationalmannschaft debütiert und gehörte bereits ein Jahr später bei der EM im eigenen Land zu den Teamstützen. Mit dem Jungstar als Verstärkung sollte die «Golden Generation» um Luis Figo in der Heimat endlich gekrönt werden. Doch Portugal inklusive Ronaldo zerbrachen im Final im Estadio da Luz in Lissabon an der griechischen Abwehr-Mauer.
Zwei Jahre später schien Ronaldo gereift. Unter Alex Ferguson war der Rohdiamant bei Manchester United weiter geschliffen worden. Figo spielte noch immer, und Portugal stiess erstmals seit 1966 wieder in einen WM-Halbfinal vor. Gegen Frankreich und den magistralen Zinédine Zidane zogen die Lusitaner aber den Kürzeren. Ronaldo fiel dabei mehr durch seine Schwalben als durch seine Dribblings auf.
Cristiano Ronaldo muss heute zeigen, was er kann. /
Erneut gelang es ihm nicht, für die entscheidende Differenz zu sorgen. Keine berauschenden Leistungen Und auch am bisher letzten grossen Meeting wurden die Portugiesen ihr Loser-Image nicht los. Hatte Ronaldo, dem in der «Selecçao» an der EM 2008 endgültig die Rolle des Führungsspielers zukam, sein Team gegen die Türkei, Tschechien und die Schweiz noch in überzeugender Manier zum vorzeitigen Gruppensieg geführt, tauchte die Nummer 7 im Viertelfinal gegen Deutschland erneut ab. Joachim Löws Taktik setzte beim 3:2 in Basel Ronaldo und seine Kollegen schachmatt. Und 2010? Obwohl Ronaldo in allen drei Partien von den Fans zum «Man of the match» gewählt worden ist, zeigte er noch keine berauschenden Leistungen. Zum 7:0-Kantersieg gegen Nordkorea steuerte er einen Treffer bei, zweimal bekundete er Pech, als er jeweils nur das Aluminium getroffen hatte. Die Schlagzeilen in der Vorrunde drehten sich ausnahmweise einmal nicht nur um ihn. Grosse Worte Der bisherige Star der Portugiesen ist Torhüter Eduardo Dos Reis Carvalho. Portugal ist als einziges Team in Südafrika noch ohne Gegentreffer. Noch vor vier Jahren war der heute 27-jährige Eduardo als Fan mit dem Auto nach Deutschland an die WM gereist, nun gehört er zu den Hoffnungsträgern der Portugiesen für das erste iberische WM-Duell. Als Nationaltorhüter ist der Torhüter von Braga noch ohne Niederlage und kassierte in 18 Spielen nur drei Gegentreffer. Im Gegensatz zur Defensive vermochte die portugiesische Offensive bisher nur gegen die inferioren Nordkoreaner zu überzeugen. Trotzdem geizte Ronaldo, der bereits beim 1:0 von Portugal gegen Spanien vor sechs Jahren an der EM mit dabei war, vor dem Bruderduell nicht mit grossen Sprüchen. «Ich will in jedem Spiel zum besten Spieler gewählt werden» und «die WM beginnt für mich erst gegen Spanien». Den Worten muss Ronaldo nun Taten folgen lassen. In der Vergangenheit hatte dies der Superstar in der Nationalmannschaft zu selten getan.
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