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Obamas Afghanistan-DilemmaEin Mann und ein Jahr bleiben dem US-Präsidenten Barack Obama, um den Krieg in Afghanistan zu gewinnen.Kolumne von Jonathan Mann / Quelle: CNN-News / Freitag, 2. Juli 2010 / 13:11 h
Doch genau dieser Mann hat diese Woche vor dem kommenden Jahr gewarnt. «Der harte Kampf wird weitergehen», sagte General David Petraeus, «er könnte sogar noch erbitterter werden.»
Letztes Jahr, nur ein paar Monate, nachdem Obama seinen Amtseid geleistet hatte, wollte er mithilfe einer neuen Strategie die verfahrene Situation in Afghanistan überwinden und feuerte deshalb seinen obersten General vor Ort.
Damit wurde zum ersten Mal seit 60 Jahren ein amerikanischer Befehlshaber während eines Krieges von seinem Posten abgezogen.
Der Präsident ernannte daraufhin einen Nachfolger, den er letzte Woche nach einem Bericht eines Musik-Magazins ebenfalls entlassen musste. General Stanley McChrystal hatte sich vor einem Reporter abfällig über den Oberbefehlshaber der USA, Barack Obama, geäussert.
Obama will ab Juli 2011 mit dem Abzug der Truppen aus Afghanistan beginnen
Der Senat stimmte diese Woche offiziell dem Vorschlag des Präsidenten zu, Petraeus zum US-Befehlshaber im Afghanistankrieg zu machen, dem Dritten innerhalb etwas mehr als einem Jahr. Man kann sich zwar nur schwer vorstellen, dass Obama auch ihn entlassen wird, doch Petraeus sieht sich mit einer anderen Art von Druck konfrontiert: Ihm bleibt nur ein Jahr, um sich einen Namen zu machen. Obama hat angekündigt, ab Juli 2011 mit dem Abzug der Truppen aus Afghanistan zu beginnen.
Umfragen zeigen, dass sich die Amerikaner nach neun Jahren Krieg in Afghanistan wünschen, dass Obama diese Vorgabe einhält.
Obama hat zwei Ziele, die sich nur schwer vereinbaren lassen: Sieg und Abzug. /
Anhänger seiner eigenen Partei gehören dabei häufig zu denjenigen, die kaum darauf warten können, dass endlich damit begonnen wird. Im letzten Monat gab es die meisten Todesfälle bei den ausländischen Einsatztruppen seit Beginn der Kämpfe und jeder ist es leid, dass der Krieg Menschenleben fordert. Aber Obama verspricht nach wie vor, den Krieg zu gewinnen. Viele Republikaner fragen sich jedoch, wie das den USA noch gelingen soll, wenn bereits der Truppenabzug angekündigt worden ist. «Um einen Erfolg verbuchen zu können, müssen wir unserer Strategie die nötige Zeit geben», sagte Senator John McCain, einst Obamas republikanischer Gegner im Wahlkampf, diese Woche. «Wir können es uns nicht leisten, unseren angekündigten Kurs beizubehalten und ab Juli 2011 mit dem Abzug der Truppen zu beginnen, wenn die Umstände vor Ort darauf hindeuten, dass wir mehr Zeit brauchen.» Obama hat zwei Ziele, die sich nur schwer vereinbaren lassen: Sieg und Abzug. Ihm bleiben dafür ein Jahr und ein Mann. Das ist äusserst viel verlangt. Jonathan Mann - POLITICAL MANN Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung. Links zum Artikel:
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