Seit seinem Start speicherte der Prototyp HB-SIA Energie. Er musste seine Batterien aufladen, um die Nacht in der Luft bleiben zu können. Bis zum späten Nachmittag befand sich das Flugzeug auf dem Steigflug. Gegen 16.30 Uhr erreichte es schliesslich seine Zielhöhe von 8500 Metern - eine günstige Höhe, um Energie zu tanken.
Der Entscheid zum Nachtflug hing davon ab, ob in den Batterien genügend Energie vorhanden ist und die Wetterbedingungen entsprechend günstig sind. Pilot André Boschberg wollte in der Nacht langsam zu einem Sinkflug ansetzen und seinen Flug in einer Höhe von rund 1500 Metern bis Donnerstagmorgen fortsetzten.
Trinksame aus dem Wassersack
«In den frühen Morgenstunden müssen wir dann entscheiden, wie es weiter geht», sagte Bertrand Piccard. Sei noch genügend Restenergie vorhanden, soll die «Solar Impulse» wie vorgesehen bis acht oder neun Uhr morgens weiterfliegen. Ansonsten muss sie landen.
Auf 1500 Meter wird es die ganze Nacht hindurch weiter fliegen. /


Mit den Worten «guter Flug André» hatte am Mittwochmorgen der ehemalige Astronaut Claude Nicollier den «Solar Impulse»-Piloten Boschberg verabschiedet. Der Tag-und-Nacht-Flug soll insgesamt rund 24 Stunden dauern. Während dieser Zeit ernährt sich der Pilot von Sandwichs, Milchreis und Energieriegel. Via Schlauch kann er aus einem Sack gefüllt mit Wasser trinken.
Mit Sauerstoffmaske und Fallschirm
Boschberg - zusammen mit Piccard Mitbegründer von «Solar Impulse»- startete vom Flugplatz Payerne VD aus und flog zum Murtensee. Dann bog er in Richtung Neuenburger und Waadtländer Jura ab, wo er seither seine Kreise zieht. Der Pilot ist zur Sicherheit mit einer Sauerstoffmaske und einem Fallschirm ausgestattet.
«Der Flug ist entscheidend für die Glaubwürdigkeit des Projekts» sagte Piccard. Man wolle zeigen, dass ein Flugzeug Tag und Nacht auch ohne Treibstoff fliegen könne. Schliesslich sei immer wieder gesagt worden, dies sei ein Ding der Unmöglichkeit, fügte Piccard an.