Der afghanische Präsident Hamid Karsai äusserte sich in seiner Rede zuversichtlich, den in der Abschlusserklärung festgelegten Zeitplan einzuhalten. «Ich bleibe entschlossen, dass unsere afghanischen Sicherheitskräfte für alle militärischen und strafrechtlichen Operationen in unserem Land ab 2014 verantwortlich sind», sagte er vor den rund 70 internationalen Delegationen.
In der Erklärung hält die internationale Gemeinschaft fest, sie unterstütze das Ziel Karsais.
Präsident Hamid Karsai Karsai steht unter enormem Druck. /


NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen machte in Kabul jedoch deutlich, dass ausländische Truppen auch danach in «unterstützender Funktion» am Hindukusch im Einsatz bleiben werden. Der Übergang werde «schrittweise» erfolgen.
Bereits im Herbst sollen beim NATO-Gipfel in Lissabon die ersten Provinzen ausgewählt werden, die schon ab 2011 alleine zurechtkommen sollen.
Gelder selber kontrollieren
Karsai steht unter enormem Druck, neun Jahre nach Beginn des ausländischen Militäreinsatzes die Führung im Umgang mit den radikalislamischen Taliban zu übernehmen und gegen die Korruption im Land anzukämpfen.
In diesem Zusammenhang entschieden die Konferenzteilnehmer, dass die afghanische Regierung künftig mindestens die Hälfte statt bisher 20 Prozent der internationalen Hilfen kontrollieren dürfe. Bislang wurde der Grossteil der Gelder wegen der vermuteten Korruption direkt investiert.
Aussteigerprogramm für Taliban
Im Umgang mit den Taliban konkretisierten die Konferenzteilnehmer ein in London auf den Weg gebrachtes Aussteigerprogramm für Kämpfer, die der Gewalt abschwören. Der Friedensplan von Karsai richtet sich an jene, die sich den Taliban eher aus finanziellen statt aus ideologischen Gründen anschlossen, die keine Verbindung zu internationalen Terrornetzwerken haben und die Verfassung akzeptieren.