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Afghanistan-Krieg schmutziger als angenommenHamburg - Die Veröffentlichung von über 90'000 brisanten US-Militärdokumenten im Internet durch die Plattform WikiLeaks wirft ein düsteres Licht auf den Krieg in Afghanistan: Dieser verläuft demnach schmutziger und gefährlicher als bislang bekannt.fest / Quelle: sda / Montag, 26. Juli 2010 / 07:05 h
Die Dokumente zeugen von weit mehr zivilen Opfern als offiziell bekannt, geheimen amerikanischen Todeskommandos sowie der Zusammenarbeit des pakistanischen Geheimdienstes mit den Taliban in Afghanistan.
Die Notizen der am Hindukusch kämpfenden US-Truppen wurden von der Enthüllungs-Website WikiLeaks in der Nacht zum Montag veröffentlicht. Das deutsche Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» sowie die Zeitungen «New York Times» und «Guardian» (London) analysierten jeweils für sich die gewaltige Datenmenge.
Es sind grösstenteils Meldungen der Truppen aus dem Feld. Viele Berichte konnten nicht verifiziert werden, doch halten die Militärs viele ihrer Quellen - darunter afghanische Informanten und Sicherheitskräfte - für glaubwürdig.
Weit mehr zivile Opfer
Laut «Guardian» sind Hunderte afghanischer Zivilisten bei bislang nicht bekannten Aktionen der internationalen Truppen ums Leben gekommen.
Die Situation in Afghanistan wird immer schlechter. /
In den Dokumenten sind 144 Zwischenfälle mit 195 zivilen Todesopfern aufgelistet. Im Einsatzgebiet der deutschen Truppen im Norden Afghanistans habe die Zahl der Kampfhandlungen ebenso stark zugenommen wie die Zahl der Anschläge, schreibt der «Spiegel». Auch der Einsatz von Spezialeinheiten der US-Streitkräfte helfe nur bedingt. Die geheim operierende US-Einheit «Task Force 373» hat demnach den Auftrag, Taliban-Führer gefangen zu nehmen oder zu töten. Seit Sommer 2009 sind laut «Spiegel» 300 Mann der Truppe in Masar-i-Scharif auf dem Gelände des deutschen Feldlagers Camp Marmal stationiert und führen von dort aus gezielte Tötungsaktionen durch. Pakistans Geheimdienst hilft Taliban Weiter enthalten die Dokumente zahlreiche Hinweise darauf, dass der pakistanische Geheimdienst ISI die Extremisten in Afghanistan unterstützt. Eine direkte Verbindung zum Terrornetzwerk Al-Kaida könne dabei nicht nachgewiesen werden. Aber vor allem in Berichten aus den Jahren 2004 bis 2007 werde deutlich, dass der ISI den Taliban half und Kämpfern in Pakistan Unterschlupf gewährt habe. Links zum Artikel:
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