CEO Severin Schwan zeigte sich am Donnerstag vor Journalisten in Basel mit dem Semesterergebnis «sehr zufrieden». Beide Divisionen seien schneller gewachsen als die jeweiligen Märkte.
Pharma wuchs währungsbereinigt um 4 Prozent auf 19,4 Mrd. Franken. Ohne Berücksichtigung des Grippemittels Tamiflu, dessen Umsatz wegen des weltweiten Abklingens der Schweinegrippe um 31 Prozent auf 710 Mio. Fr. einbrach, stieg der Umsatz um 6 Prozent. Die Division Diagnostics legte in Lokalwährungen um 9 Prozent 5,3 Mrd. Fr. zu.
Avastin weiterhin mit grossem Potenzial
Getrieben wurde das Wachstum im Pharmageschäft erneut vorab von den Krebsmedikamenten, deren Verkäufe Roche um 9 Prozent auf 11,1 Mrd. Fr. steigern konnte.
Roche steigert den Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr 2010 um fast 40 Prozent. /


Auf die Onkologie entfallen 57 Prozent des Divisionsumsatzes.
Beim Umsatzrenner Avastin verbuchte Roche ein Plus von 14 Prozent auf 3,4 Mrd. Franken. CEO Schwan zeigte sich am Donnerstag «sehr enttäuscht» über die Dienstag bekanntgegebene Empfehlung des FDA-Beratungsausschusses, dem Medikament in den USA die vorläufige Zulassung für die Behandlung von Brustkrebs wegen ungenügendem Nutzen zu entziehen.
Kurssturz ausgelöst
Falls die US-Zulassungsbehörde der Empfehlung bis am 17. September folgt, droht Roche ein Umsatzverlust von 600 Mio. Franken. Dass dies diese Woche an der Börse bei den Roche-Titeln eine Kurssturz auslöste, hat Schwan offensichtlich überrascht. «Man hatte den Eindruck, die Welt bricht zusammen», sagte der Roche-CEO.
Avastin bleibe ein wichtiges Medikament mit starkem Wachstum, zeigte sich Schwan überzeugt. Das Umsatzpotenzial wird auf 8 bis 9 Mrd. Fr. geschätzt. Zwar werde die Wirksamkeit des Medikaments, das die Krebsbehandlung revolutioniert habe, für einzelne Indikationen angezweifelt, doch werde man weltweit keinen Onkologen finden, der Avastin grundsätzlich in Frage stelle, meinte Schwan.