Bettencourt sei als Zeugin befragt worden, sagte der Anwalt. Sie gilt als reichste Frau Frankreichs und wird verdächtigt, Steuern in Millionenhöhe hinterzogen und den Präsidentschaftswahlkampf von Nicolas Sarkozy auf illegale Weise finanziert zu haben. 78 Millionen Euro soll sie in der Schweiz versteckt haben.
Befragung von Woerth möglicherweise Dienstag
Arbeitsminister Eric Woerth, der ebenfalls eine Schlüsselrolle in der Affäre spielen soll, wird nach Angaben aus Justizkreisen möglicherweise am Dienstag vernommen.
Dabei geht es unter anderem um eine angebliche Bargeldspende von 150'000 Euro, die Woerth als Schatzmeister von Sarkozys Partei UMP 2007 entgegengenommen haben soll.
Die Polizei befragt die L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt in ihrer Pariser Villa. /


Zur Sprache kommen dürfte sodann ein Interessenkonflikt: Woerths Frau hatte für Bettencourts Vermögensverwaltung gearbeitet, während Woerth für die Jagd auf Steuersünder zuständig war.
Bettencourts Vermögensverwalter Patrice de Maistre bestätigte in einem Interview mit dem «Journal du Dimanche» (Sonntag), dass er sich im Januar 2007 mit Woerth getroffen habe. Er dementierte aber, Bargeld übergeben zu haben.
Aussage gegen Aussage
Dagegen hatte die ehemalige Buchhalterin Claire Thibout ausgesagt, selbst gesehen zu haben, wie Bettencourt ihrem Vermögensverwalter einen Umschlag mit Bargeld übergeben habe.
Nach bisherigen Ermittlungsergebnissen hatte Bettencourt im Dezember 2006 vergeblich versucht, eine halbe Milliarde Euro von ihrer Bank abheben zu lassen. Die Bank zahlte lediglich 100'000 Euro aus. Wenige Tage vor dem Treffen mit Woerth hob die Buchhalterin weitere 50'000 Euro ab.