Sauerland hatte zuvor einen sofortigen Rücktritt erneut abgelehnt. Der «Bild»-Zeitung vom Donnerstag sagte der 55-Jährige: «Ich habe mein Leben - 21 andere Menschen haben es verloren. Ich will erst wissen warum. Danach entscheide ich über persönliche Konsequenzen.»
Dagegen legte ihm die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) Sauerland indirekt den Rücktritt nahe. «Der Duisburger Oberbürgermeister und die Verantwortlichen in der Stadtspitze werden sich letztendlich der politischen Verantwortung stellen müssen», sagte sie der «Rheinischen Post» vom Donnerstag.
Sie habe den Eindruck, dass Sauerland glaube, er würde Schuld eingestehen, wenn er die politische Verantwortung übernähme: «Diesen Zusammenhang gibt es aber nicht.»
Zahl der Trauergäste offen
Die zentrale Trauerfeier nach dem Unglück findet am Samstag in der Duisburger Salvatorkirche statt.
Die Massenpanik an der Loveparade forderte 21 Todesopfer. /


Die Gedenkfeier soll aus der Innenstadt-Kirche auf Grossleinwände in das Duisburger Fussballstadion und auf dessen Vorplatz übertragen werden.
Zu den Trauerfeierlichkeiten in der Ruhrgebietsstadt werden nach vorsichtigen Schätzungen mindestens 10'000 Teilnehmer erwartet. Es könnten jedoch auch deutlich mehr Trauergäste kommen, sagte der Polizeisprecher: «Die Zahl ist nur sehr schwer abzuschätzen.»
An der Trauerfeier in der Kirche wollen auch Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen. Bei der Massenpanik während der Loveparade am vergangenen Samstag waren 21 Menschen ums Leben gekommen, 25 Verletzte liegen noch im Spital.
Vorwürfe gegen Veranstalter
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger erneuerte seine Vorwürfe gegen den Veranstalter. Nach bisherigem Ermittlungsstand habe die Stadt dem Veranstalter der Loveparade erlaubt, die gesetzlichen Vorgaben zur Grösse der Fluchtwege zu unterschreiten.