Es gebe neben den Cholera-Fällen auch sehr viele weitere Durchfallerkrankungen, sagte Dirk Kamm im deutschen RBB-Inforadio. Daher sei schnelle medizinische Hilfe dringend nötig.
Von den Überschwemmungen im Nordwesten des Landes sind nach UNO-Angaben mehr als drei Millionen Menschen betroffen, darunter 1,4 Millionen Kinder, von denen bereits unzählige an lebensgefährlichem Durchfall erkrankt sind.
Süden gefährdet
Die Überflutungen breiten immer sich weiter gegen Süden aus - und fliessen im 3200 Kilometer langen Indus zusammen. Der Fluss bedroht nun zunehmend die Äcker und Orte in den Provinzen Punjab und Sindh. Dort wurden die Gebiete entlang des Flusses mit 200'000 Menschen evakuiert.
Nach Angaben von Saleh Farooqi, dem Chef der regionalen Katastrophenhilfe, könnten die Fluten hier bis zu eine Million Pakistaner treffen.
Von den Überschwemmungen sind nach UNO-Angaben mehr als drei Millionen Menschen betroffen. (Archivbild) /


Das Welternährungsprogramm der UNO (WFP) teilte derweil mit, in der vergangenen Woche 180'000 Menschen versorgt zu haben. Auf Hilfe angewiesen seien zehnmal mehr Menschen. Viele Gegenden seien noch immer unzugänglich, klagte WFP-Direktorin Josette Sheeran.
Die pakistanische Regierung will dem WFP sechs Helikopter zur Verfügung stellen, mit denen Hilfsgüter über den abgeschnittenen Gegenden abgeworfen werden sollen. «Das ist ein ernstes humanitäres Desaster», sagte der UNO-Hilfskoordinator für Pakistan, Martin Mogwanja.
Nothilfe versprach auch die internationale Gemeinschaft, die Gelder für die Katastrophengebiete freigab. Die USA und die UNO stellten jeweils zehn Millionen Dollar zur Verfügung, Grossbritannien acht. Auch Australien beteiligte sich mit 4,4 Millionen, China mit 1,5 Millionen Dollar.