Belastet wird das Resultat von Abschreibungen in Höhe von insgesamt 763 Mio. Dollar, wie der Konzern am Donnerstag bekannt gab. Alleine das unlängst aufgegebene Geschäft mit gewerblichen Immobilienkrediten in Irland und Grossbritannien schlug mit 330 Mio. Dollar negativ zu Buche.
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Beeinflusst wurde das Ergebnis allerdings auch durch buchhalterische Anpassungen bei Absicherungsgeschäften auf ein geschlossenes US-Lebensversicherungsportfolio. Ohne diese Änderungen wäre der Gewinn gestiegen, hiess es weiter. Vor einem Jahr hatte ZFS noch einen Reingewinn von 1,254 Mrd. Dollar ausgewiesen.¨
Der so genannte operative Gewinn (Business Operating Profit, BOP) sank um 10 Prozent auf 2,286 Mrd. Dollar. Der BOP klammert das Anlageergebnis und andere Einflüsse aus und gilt im Zurich-Konzern als massgebliche Leistungskennzahl.
Geschäftsvolumen legt zu
Das gesamte Geschäftsvolumen der Gruppe, bestehend aus Bruttoprämien und Policengebühren, Beiträgen mit Anlagecharakter und Managementgebühren, legte um 3 Prozent auf 34,9 Mrd. Dollar zu.
Damit hat ZFS die Erwartungen der Finanzgemeinde leicht verfehlt. Analysten hatten im Durchschnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit einem Reingewinn von 1,689 Mrd. Dollar und einem BOP von 2,361 Mrd. Dollar gerechnet.
Aktie im Minus
Die Analysten waren indes jedoch geteilter Meinung.
Die Zurich-Aktie büsste über vier Prozent an Wert ein. /


Während Michael Klien von Chevreux von Halbjahreszahlen im Rahmen der Erwartungen sprach, beurteilte ZKB-Analyst Georg Marti das Zahlenset zwar als solide, dennoch könne es die Erwartungen insgesamt nur knapp erfüllen.
Auch die Bank Vontobel zeigte sich enttäuscht über den operativen Gewinn und die Combined Ratio. An der Schweizer Börse schloss die Aktie um 4,3 Prozent im Minus bei 238.90 Franken.
Sachversicherung schrumpft
Gelitten hat das Sachversicherungsgeschäft, das etwa die Hälfte des Geschäftsvolumens ausmacht. Dort schrumpften die Bruttoprämien und Policengebühren um 2 Prozent auf 17,94 Mrd. Dollar. Der operative Gewinn brach um ein Fünftel auf 1,377 Mrd. Dollar ein. Zu Buche schlugen das verheerende Erdbeben in Chile sowie eine Reihe von Unwettern und Katastrophenschäden.
Das Verhältnis von Schadenaufwand und Kosten zu den Prämieneinnahmen (Combined Ratio) verschlechterte sich von 96,2 auf 98 Prozent.
Besser lief es im Lebensversicherungsgeschäft. Dort legten die Bruttoprämien und Policengebühren und die Beiträge mit Anlagecharakter um 13 Prozent auf 13,111 Mrd. Dollar zu. Das operative Ergebnis stieg um 12 Prozent auf 720 Mio. Dollar.