«Als Bürger und als Präsident glaube ich, dass Muslime dieselben Rechte zur Ausübung ihrer Religion haben wie jeder andere in diesem Land», sagte Obama am Freitagabend (Ortszeit). Bei der Opposition rief Obama damit heftige Kritik hervor.
Der Ort, an dem islamistische Terroristen am 11. September 2001 zwei gekaperte Flugzeuge in das World Trade Center steuerten, sei «geheiligter Boden», und die Anschläge seien ein «zutiefst traumatisches Ereignis» für die USA, sagte Obama. Dennoch müsse das Bekenntnis der USA zur Religionsfreiheit «unerschütterlich» bleiben.
Daher müssten Muslime das Recht haben, nahe des Ground Zero eine Moschee zu bauen, sagte er bei einem abendlichen Fastenbrechen mit muslimischen Gästen im Weissen Haus anlässlich des islamischen Fastenmonats Ramadan. Obama warnte davor, die Muslime im Land mit Terroristen gleichzusetzen.
Das Recht zur freien Religionsausübung dürfe durch nichts erschüttert werden, sagte Obama. /

Heftiger Streit
Das geplante islamische Gemeindezentrum hat in den USA für heftige Kontroversen gesorgt. New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg und andere hochrangige Vertreter der Stadt unterstützen das Projekt, das zu einer besseren Verständigung zwischen dem Westen und der muslimischen Welt beitragen soll.
Gegner argumentieren hingegen, die geplante Moschee verletze die Erinnerung an die Opfer des 11. September 2001. Einer kürzlichen Umfrage zufolge sind 68 Prozent der US-Bürger gegen eine Moschee nahe des Ground Zero.
Republikaner sind Empört
Der Präsident hatte sich bislang aus der Debatte herausgehalten. Vorige Woche erklärte sein Sprecher Robert Gibbs, Obama wolle sich nicht an «lokalen Entscheidungsprozessen» beteiligen.
Die Äusserungen Obamas riefen nun Empörung bei den konservativen Republikanern hervor: Nach Ansicht des New Yorker Kongressabgeordneten Peter King «missbraucht» die muslimische Gemeinde ihre Rechte und «beleidigt unnötig» viele Menschen mit dem Bauvorhaben.