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Grossdemo gegen Bahnhofprojekt in StuttgartStuttgart - Mehrere zehntausend Menschen sind am Freitagabend gegen das Bahn-Grossprojekt Stuttgart 21 auf die Strasse gegangen. Die Gegner des Milliarden-Vorhabens schätzten die Teilnehmerzahl ihrer bisher grössten Demonstration auf 40'000. Die Polizei sprach von 30'000 Menschen.bert / Quelle: sda / Freitag, 27. August 2010 / 21:03 h
Die Demonstranten hatten sich im strömenden Regen vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof versammelt, der von einem Kopfbahnhof in eine unterirdische Durchgangsstation umgebaut werden soll. Die Gegner wollen einen Baustopp und eine Bürgerbefragung erreichen. Hunderte Polizisten aus dem ganzen Land waren im Einsatz.
Die Kundgebung begann mit dem lautstarken «Schwabenstreich», bei dem die Teilnehmer eine Minute lang mit Trillerpfeifen oder Topfdeckeln so viel Lärm wie möglich machten. Anschliessend bewegte sich der Protestzug in Richtung des nicht weit entfernten Landtags, wo eine Menschenkette gebildet wurde.
Am Morgen hatte die Polizei eine Sitzblockade von Gegnern des Milliardenprojekts am Hauptbahnhof beendet. Die Beamten trugen etwa 30 Demonstranten weg. Sie hatten Lastwagen daran gehindert, Abbruchmaterial abzutransportieren.
Abrissbeginn in Stuttgart. (Archivbild) /
Am Mittwoch hatten Bagger mit dem Abriss des Nordflügels des Gebäudes begonnen. Seither hat der Protest an Schärfe zugenommen. Bereits am Donnerstag waren die Arbeiten bis zum Nachmittag blockiert worden, weil Demonstranten das Dach des Nordflügels besetzt hatten. Ein Sondereinsatzkommando hatte sie nach 22 Stunden abgeführt. Unterschiedliche Meinungen Bei dem 4,1 Milliarden Euro teuren Projekt soll der Kopfbahnhof in eine unterirdische Durchgangsstation umgewandelt und an das künftige Schnellbahntrassee nach Ulm angeschlossen werden. Kritiker halten das Bauvorhaben unter anderem für zu teuer. Für den Verkehr bringe es keinen entscheidenden Nutzen. Die Befürworter des Projekts verweisen demgegenüber auf kürzere Reisezeiten, rund 4000 neue Arbeitsplätze und bis zu acht Milliarden Euro Folgeinvestitionen: Etwa wenn auf den rund hundert Hektar Gleisanlagen, die nun in bester innerstädtischer Lage abgerissen werden, neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen.
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