Die Gewerkschaften sprachen gar von 2,5 Millionen Teilnehmern. Die knapp 200 Demonstrationen im ganzen Land und zahlreichen Streiks führten zu erheblichen Behinderungen im Bahn- und Flugverkehr.
Bei den Pariser Verkehrsbetrieben liess fast ein Viertel der Beschäftigten die Arbeit ruhen. Die U-Bahn fuhr mit Einschränkungen, die Schnellbahn, die den Flughafen Charles de Gaulle mit der Innenstadt verbindet, fiel dagegen komplett aus.
SNCF streikt zur Hälfte
Bei der Staatsbahn SNCF beteiligte sich nach Gewerkschaftsangaben gut die Hälfte der Beschäftigten an dem Streik - dadurch fielen auch mehrere Hochgeschwindigkeits- und Regionalzüge zwischen der Schweiz und Frankreich aus. Ab Bern und Neuenburg verkehrten überhaupt keine TGV mehr nach Paris.
An den Flughäfen in Zürich, Basel und Genf wurden rund zwei Dutzend Flüge von und nach Frankreich gestrichen.
Mit dem Umbau will Präsident Nicolas Sarkozy einen Kollaps des Rentensystems verhindern. /


Gestreikt wurde auch im öffentlichen Dienst, in den Spitälern, an den Schulen, bei den öffentlich-rechtlichen Medien sowie in Banken und der Industrie.
Generalstreik angedroht
Der Chef der Gewerkschaft CFDT, Francois Chereque, warnte davor, die Proteste zu ignorieren. «Ab heute ist die Regierung am Zug», sagte er. Sie solle besser Änderungen an der Reform vornehmen. Bernard Thibault von der Gewerkschaft CGT drohte indirekt mit einen Generalstreik: Wenn die Regierung nicht auf die Proteste eingehe, werde es weitere Massnahmen geben.
Die Regierung will unter anderem das Renteneintrittsalter von 60 auf 62 Jahre erhöhen und eine längere Lebensarbeitszeit einführen. Sie begründet dies mit der Notwendigkeit, die Staatsverschuldung zu senken und die Rentenkasse bis 2018 zu sanieren.
Präsident Nicolas Sarkozy hat die Reform zum wichtigsten Projekt seiner verbleibenden Amtszeit erklärt. Seine Regierung will das Projekt zügig durchziehen und bereits Ende Oktober endgültig verabschieden.