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US-Pastor setzt Koran-Verbrennung ausWashington - Der radikale US-Pastor Terry Jones aus Florida hat seine geplante Koran-Verbrennung in ein Verwirrspiel verwandelt. Kurz nach einer öffentlichkeitswirksamen Absage der weltweit kritisierten Aktion kündigte er schon wieder eine mögliche Kehrtwende an.ht / Quelle: sda / Donnerstag, 9. September 2010 / 23:38 h
«Wir sagen die Veranstaltung nicht ab, aber wir setzen sie aus», sagte Jones dem Fernsehsender NBC. Kurz vorher hatte er noch bekräftigt, das Vorhaben definitiv nicht umzusetzen. Das Hin und Her begründete er damit, dass sich die angeblichen Voraussetzungen für die Absage der Bücherverbrennung wieder geändert hätten.
Sie beruhte nach seinen Angaben auf einer Vereinbarung mit der muslimischen Gemeinde in New York, dass der umstrittene Bau einer Moschee in der Nähe vom Ground Zero an anderer Stelle verwirklicht werden soll. Dieser von Jones proklamierte Kompromiss wurde jedoch unmittelbar nach der Verkündung von allen Seiten dementiert.
Am Ground Zero waren am 11. September vor neun Jahren die Zwillingstürme des World Trade Centers von islamistischen Terroristen zum Einsturz gebracht worden. Jones, Pfarrer einer Kirchengemeinde mit nur 50 Mitgliedern, hatte die Verbrennung von 50 Ausgaben des Korans aus Anlass dieses Jahrestages angesetzt.
Jones setzt die Veranstaltung aus. (Archivbild) /
Kein Tauschhandel Der für den Moscheebau in New York zuständige Imam Feisal Abdul Rauf hatte die Aussagen des Pastors deutlich zurückgewiesen. «Ich bin sehr überrascht über ihre Ankündigung», teilte er in einer Erklärung mit. «Wir werden nicht mit unserer noch mit irgendeiner anderen Religion spielen. Noch werden wir einen Tauschhandel treiben.» Auch die Entwickler des muslimischen Kulturzentrums «Park51» bezeichneten die Ankündigung als haltlos. «Es ist unwahr, dass Park51 woanders gebaut wird. Das Projekt wird wie geplant fortgeführt», sagte Sharif El-Gamal, der Planer des Komplexes.Empörung und Proteste Die Ankündigung des Pfarrers, das heilige Buch der Muslime, verbrennen zu wollen, sorgte weltweit für Empörung. Politiker, Geistliche aller grossen Religionen, Militärs sowie Prominente aus dem In- und Ausland verurteilten die Ankündigung in den vergangenen Tagen scharf.
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