«Jede solche Aktion, die unsere Soldaten in Gefahr bringt, stellt für die Regierung eine Besorgnis dar», warnte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Robert Gibbs.
Auch der NATO-Oberbefehlshaber in Afghanistan, David Petraeus, und NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen warnten eindringlich davor, dass eine solche Bücherverbrennung den radikalislamischen Taliban in die Hände spielen und die ausländischen Soldaten am Hindukusch in Gefahr bringen könnte.
«Klare Botschaft»
Das Dove World Outreach Center in Gainesville in Florida hatte angekündigt, am Samstag anlässlich des 9/11-Jahrestags ein Exemplar des Koran zu verbrennen.
Der Pastor der 50 Mitglieder zählenden evangelikalen Gruppe, Terry Jones, sagte, er werde an dem Vorhaben festhalten. Die Gemeinde nehme die Bedenken von Petraeus zwar «ernst», sei aber «fest entschlossen». Ziel sei eine «klare Botschaft» an radikale Islamisten, dass ihre Drohungen nicht toleriert würden.
Erste Proteste
Bereits kam es in verschiedenen Städten zu Protesten. In der afghanischen Hauptstadt Kabul waren am Montag rund 200 Menschen aus Protest gegen die Pläne der christlichen Fundamentalisten auf die Strasse gegangen und skandierten «Tod Amerika».
Auch der NATO-Oberbefehlshaber in Afghanistan, David Petraeus warnte vor der Aktion. (Archivbild) /


Im Januar hatten Gerüchte über eine Koran-Schändung durch US-Soldaten dort zu tödlichen Krawallen geführt.
In Indonesien löste die geplante Bücherverbrennung Empörung aus. Protestantische Christen fürchten nach eigenen Angaben Vergeltung durch Muslime, sollte der Koran verbrannt werden. Der Iran warnte vor einer «unkontrollierten» Reaktion des muslimischen Welt.
Protest in der katholische Kirche formiert sich
Auch in der katholischen Kirche formierte sich Protest. Die Kampagne aus Florida widerspreche dem gebotenen Respekt gegenüber anderen Religionen, zitierte die Vatikan-Zeitung «L'Osservatore Romano» den Erzbischof von Lahore, Lawrence John Saldanha. Der indonesische Bischof Johannes Maria Trilaksyanta Pujasumarta verurteilte die Pläne als «verantwortungslos».