An diesem Samstag jährt sich der Tag, an dem islamistische Terroristen die Türme zum Einsturz brachten, zum neunten Mal. In diesem Jahr wird das Gedenken von der Diskussion um den geplanten Bau eines muslimischen Gemeindezentrums mit Moschee in der Nähe von Ground Zero überschattet.
«Ich bin für Toleranz und Religionsfreiheit», erklärte eine New Yorker Geschichtsprofessorin ihre Teilnahme an der Kerzenwache. «Intoleranz spielt nur Al-Kaida in die Hand», sagte Rosalyn Baxandale der Nachrichtenagentur dpa. Derweil unterhielten sich Polizisten in Zivil gut gelaunt mit den Demonstranten, verteilten Kinder Lichter, hielt eine Nonne ein Holzkreuz in der Hand.
«Wir haben die Tragödie von 9/11 erlebt»
Lisa Smith ärgerte sich über die konservative Tea Party und die Republikanerin Sarah Palin, die mit ihren Äusserungen gegen die Moschee «nur Hass geschürt» hätten. «Verrückte Politiker in Alaska wollen uns unsere Stadtplanung vorschreiben», sagte Smith.
Die Kerzen brannten gegen Intoleranz. (Symbolbild) /


Dabei hätten die Behörden die Baupläne schon vor Monaten genehmigt.
«Wir wohnen nur einen guten Kilometer von hier entfernt», sagte Arthur Wasserman, US-Veteran des Zweiten Weltkrieges. «Wir haben die Tragödie von 9/11 erlebt, die Trauer, die Tränen.» Gerade deshalb müsse die Moschee im Schatten von Ground Zero entstehen. «Wir sind Amerika. Wir stehen für Religionsfreiheit.»
Eine ältere Muslima mit Kopftuch, die nach eigenen Angaben vor 27 Jahren wegen der Religionsfreiheit aus Indien in die USA gekommen war, warnte vor «zu vielen Missverständnissen». «Wir müssen uns zusammensetzen, miteinander reden, uns verstehen lernen». Genau dazu könnte das neue Kulturzentrum der muslimischen Gemeinde von Imam Feisal Abdul Rauf dienen, sagte sie.