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Tessin: Anti-italienische Plakatkampagne mit RattenLugano - Eine Werbekampagne mit drei Ratten, die über Schweizer Käse herfallen, sorgt im Tessin für Gesprächsstoff. Die drei Nagetiere symbolisieren italienische Grenzgänger, ausländische Kriminelle und den italienischen Fiskus.fest / Quelle: sda / Dienstag, 28. September 2010 / 17:05 h
Wer hinter der Kampagne steckt, ist nicht bekannt. Die SVP habe damit nichts zu tun, sagte Pierre Rusconi, der Präsident der Tessiner SVP, auf Anfrage. Aber die Sujets würden ihm gefallen.
Ausgeheckt hat diese der Werber Michel Ferrise aus Muralto bei Locarno. Es sei «wahrscheinlich», dass seine Auftraggeber Unternehmer seien, sagte Ferrise am Dienstag in einem Interview im «Corriere del Ticino». Mehr wollte er nicht verraten.
Seine Firma arbeite seit rund einem halben Jahr an dem Projekt. Im ganzen Kantonsgebiet werden rund 60 Werbeplakate aufgehängt.
Unterste Schublade: Das Plakat, das seit heute im Tessin verbreitet wurde. /
Zudem ist eine Internetseite aufgeschaltet worden. Geplant ist, eine Art Geschichte zu erzählen. Die Konstante werde der Käse sein, sagte Ferrise. Unterlegt werden die Sujets mit kurzen Textbotschaften wie «45'000 Grenzgänger - Nein zur Invasion der Grenzgänger» oder «60 Prozent der Verbrechen werden von Ausländern begangen - Nein zum wachsenden Kriminalitätsimport». Tremonti als Ratte verunglimpft Die drei Ratten haben zudem Namen. Einer heisst Bogdan, trägt eine Maske und ist Rumäne, denen nachgesagt wird, im Tessin für zahlreiche Einbrüche verantwortlich zu sein. Eine andere Ratte ist der Plattenleger Fabrizio aus Verbania, womit auf die weit verbreitete Meinung angespielt wird, die italienischen Grenzgänger würden den Einheimischen die Arbeit wegnehmen. Die dritte Ratte heisst Giulio, ein Anwalt aus der Lombardei. Er trägt einen Schild - ein deutlicher Hinweis auf den italienischen Finanzminister Giulio Tremonti, der mit seinem «Steuerschild», dem so genannten «Scudo fiscale», den Tessiner Bankenplatz trockenlegen wollte. Die Kampagne sorgte gleich für Schlagzeilen. Der «Corriere della Sera» sprach von einer «Schock-Kampagne». Und der «Corriere del Ticino» kommentierte: «Die Botschaft ist an der Grenze der Legalität und hat jene des guten Geschmacks überschritten.» Links zum Artikel:
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