In der Affäre geht es um den Diebstahl von Bankkunden-Daten und deren Verkauf an Deutschland. Die CD mit Daten von möglichen deutschen Steuersündern sorgte ab Ende Januar für grosses Aufsehen und trübte die Beziehungen zwischen der Schweiz und ihrem nördlichen Nachbarn.
Die Bundesanwaltschaft (BA) in Bern leitete im Februar ein gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren ein. Sie ermittelt seither unter anderem wegen des Verdachts auf wirtschaftlichen Nachrichtendienst.
Im Zusammenhang mit der laufenden Strafuntersuchung sei Mitte September ein 42-jähriger Beschuldigter inhaftiert worden, bestätigte BA-Sprecherin Jeannette Balmer entsprechende Recherchen des Online-Portals «Tagesanzeiger.ch/Newsnetz».
Sie erinnerte weiter daran, dass die BA im Zusammenhang mit ihren Ermittlungen mehrere Rechtshilfebegehren an deutsche Bundesländer gerichtet habe. Weitere Einzelheiten aus der laufenden Strafuntersuchung könnten nicht bekanntgegeben werden.
Mysteriöser Fall
Die österreichische «Kronenzeitung» berichtete am Freitag, beim Verstorbenen handle es sich um einen Österreicher aus dem Tirol, der seit geraumer Zeit in Winterthur gelebt habe.
Die Umstände des Todes seien «noch nicht restlos geklärt»; die Einwirkung von Dritten könne aber ausgeschlossen werden. /


Nach Darstellung des Blattes war er der Mann, der bis zu 2000 Kundendaten einer Schweizer Bank auf CD presste und an deutsche Behörden verkaufte.
Das Aussenministerium in Wien bestätigte unterdessen, dass es sich beim Verstorbenen um einen Österreicher handelt.
Von seiner Festnahme im September habe nicht einmal die Familie gewusst, heisst es in dem Zeitungsbericht weiter. Die Berner Kantonspolizei hatte am Donnerstag gemeldet, der Mann sei am Mittwoch gegen 06.30 Uhr tot in seiner Zelle gefunden worden.
Der Untersuchungshäftling müsse in der Nacht zuvor verstorben sein. Die Umstände des Todesfalls seien zwar «noch nicht restlos geklärt»; die Einwirkung von Dritten könne aber ausgeschlossen werden.
Brisante Daten
Die Affäre um die Steuerdaten-CD war Ende Januar aufgeflogen. Zum Schrecken der Schweizer Behörden und der hiesigen Banken hatte sich Deutschland entschieden, den Datenträger anzukaufen. Der Preis betrug angeblich 2,5 Millionen Euro. Weitere CDs wurden später den deutschen Behörden angeboten, zum Teil mit Erfolg.