Im Durchschnitt wurden pro Wochenende 13 Personen im alten Zellentrakt eingeschlossen und beim Ausnüchtern medizinisch überwacht.
Diese Zahlen zeigten, dass die ZAS leider notwendig sei, sagte Projektleiter Beat Käch am Dienstag vor den Medien. Der Bedarf für diese Einrichtung sei klar vorhanden - nicht zuletzt, um die Notaufnahmen der Spitäler zu entlasten.
Die Hauptklientel der ZAS ist männlich und zwischen 18 und 24 Jahre alt. Die Stadtpolizei brachte aber auch schon einen 69-Jährigen in die ZAS sowie 18 Minderjährige - der Jüngste war grade mal 15 Jahre alt.
Innere Blutungen und Knochenbrüche
Frauen sind in der ZAS seltener anzutreffen: Von den 366 eingelieferten Berauschten waren nur 50 weiblich. Der höchste gemessene Blutalkoholgehalt betrug 4,19 Promille. 22 aller betreuten Personen mussten ins Spital gebracht werden, in erster Linie wegen innerer Blutungen oder Knochenbrüchen.
Die Kosten für die Ausnüchterung werden zu einem grossen Teil auf die Benutzer abgewälzt: Wer länger als drei Stunden betreut werden muss, erhält eine Rechnung über 950 Franken. Aber auch für jene, die in unter drei Stunden wieder munter sind, wird es teuer: Sie sind der ZAS immerhin 600 Franken schuldig.
«Die ZAS soll der Person eine Lehre sein», sagte Käch. Die abschreckende Wirkung hat aber offenbar keinen Einfluss auf die Zahlungsmoral: Diese sei «nicht sehr gut». Kostendeckend ist die ZAS aber ohnehin nicht. Eine einzige Einweisung kostet nämlich 1600 Franken.
Auch Bern will eine ZAS
Das Zürcher Pilotprojekt stösst auch in anderen Regionen der Schweiz auf Interesse: Der Berner Regierungsrat entschied im März, ebenfalls eine Ausnüchterungsstelle einzurichten, um die Notaufnahmen der Spitäler zu entlasten. Im November wird der Grosse Rat das Thema behandeln.
.