Obwohl die Gegendemonstration von Linksautonomen kurzfristig abgesagt worden war, fanden sich einige Vertreter der «Antifa-Bewegung» in Langenthal ein. Die meisten blieben allerdings beim Bahnhof.
Brenzlig wurde es, als sich eine Handvoll Linksautonomer doch noch dem Zentrum der islamischen Gemeinschaft in Langenthal näherte. Dort war gerade der offizielle Teil der Protestkundgebung der Rechtsradikalen zu Ende gegangen.
Einer der Linksautonomen wehrte sich gegen die Polizei, die mit Sperren ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppierungen verhindern wollte. Daraufhin drückten ihn mehrere Polizisten zu Boden. Die Linksautonomen wurden dann unter dem Applaus und Gelächter der Rechtsradikalen abgeführt.
Am Rande der Kundgebung hielt die Polizei mehrere Personen an, wie sie am Abend mitteilte. Die Angehaltenen seien nach Überprüfung der Personalien wieder entlassen worden.
Pappminarette auf einem Schweizer Kreuz. /


Die bewilligte Kundgebung sei friedlich verlaufen, bilanzierte die Polizei.
Respekt für Volksentscheid gefordert
Zur Platzkundgebung bei der Moschee in Langenthal hatten Dominic Lüthard von der Partei national orientierter Schweizer (PNOS) und Willi Frommenwiler, Präsident der bernischen Autopartei, aufgerufen.
Es gehe darum, Respekt für den Volksentscheid gegen den Bau von Minaretten zu fordern, sagte Frommenwiler zu den Anwesenden. Er kritisierte die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE), die den Bau eines Minaretts «mit juristischen Spitzfindigkeiten» zulasse.
Die BVE hatte vor über zwei Wochen die im Juni 2009 von der Stadt Langenthal ausgesprochene Baubewilligung für das Minarett bestätigt. Es gelte das Recht vor der nationalen Abstimmung über das Minarettverbot.
Unter den Protestierenden dominierten glatzköpfige Männer mit Tätowierungen und schwarzer Kleidung. Der Basler Markus Borner von den Schweizer Demokraten überbrachte den Berner Organisatoren eine Grussbotschaft. Anwesend war überdies ein kleiner Trychlerzug aus der Innerschweiz, der mit grossem Geläut zur Moschee marschierte.