«Die Todesstrafe bringt weder Wiedergutmachung, noch wirkt sie abschreckend, noch macht sie die Gesellschaft sicherer», erklärte die Aussenministerin laut einer Mitteilung ihres Departements. Zudem seien allzu häufig auch Unschuldige hingerichtet worden oder Todesurteile aufgrund von Diskriminierungen erfolgt.
Die Bestrebungen zur Abschaffung der Todesstrafe sind eine der Prioritäten der Schweizer Aussenpolitik. Die Schweiz begrüsst denn auch die Gründung der Internationalen Kommission gegen die Todesstrafe, die vom spanische Premierminister José Luis Rodriguez Zapatero im Februar anlässlich eines Weltkongresses in Genf bekannt gegeben worden war.
China führt keine Statistik
Ziel der Kommission ist es unter anderem, die Länder, die die Todesstrafe nach wie vor anwenden, bis 2015 zu einem möglichst umfassenden Moratorium zu bewegen.
Micheline Calmy-Rey: «Die Todesstrafe macht die Gesellschaft nicht sicherer.» /


Calmy-Rey richtete am Sonntag erneut einen Appell an diese Staaten, Todesurteile auszusetzen und die Kapitalstrafe schliesslich gänzlich abzuschaffen.
Weltweit halten 58 Länder trotz aller Proteste an der Todesstrafe fest. Allein im vergangenen Jahr wurden nach Angaben von Amnesty International weit mehr als 714 Menschen in 18 Ländern hingerichtet. Darin sind nicht die Zahlen aus China enthalten: Der Staat mit den meisten Exekutionen führt keine amtliche Statistik zur Todesstrafe.
Am Welttag gegen die Todesstrafe fordern Menschenrechtsorganisationen jedes Jahr am 10. Oktober ein Ende aller Hinrichtungen durch Erschiessen, Erhängen, Enthaupten, Steinigen, die Giftspritze oder den Elektrischen Stuhl.