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Wahlkampf 2011: Leerbeispiel als Wahlkampf-SloganDieses Mal brauchte es nicht einmal ein Plakat mit irgendwelchen Tieren drauf, um in der Schweizer Politlandschaft rund herum rote Köpfe zu erzeugen. Nein, die SVP schaffte es, den Blutdruck so manchen Politgegners mit zwei Worten und einer Abkürzung in die Höhe zu treiben: «Schweizer wählen SVP».von Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Mittwoch, 27. Oktober 2010 / 11:33 h
Das ist eine Ansage. Oder Aussage? Oder gar eine Provokation? SVP-Gegner sprechen davon, dass dieser Slogan nicht-SVP-Wähler zu «Nicht-Schweizern» macht, dass die SVP gezielt probiere, ihre politischen Gegner so zu erniedrigen. Naja. Schauen wir nochmal den Satz genau an: «Schweizer wählen SVP».
Dies stimmt ohne Zweifel, denn es dürfen auf nationaler Ebene nur Schweizer wählen und jeder der die SVP wählt, ist daher auch Schweizer. Ausser im Südtirol, wo nur Leute mit italienischem Pass SVP wählen... wobei es sich dabei um die Südtiroler Volkspartei handelt. Ob und wie diese reagieren wird, wenn sie davon erfährt, dass Schweizer sie wählen, steht noch in den Sternen.
Blenden wir der Klarheit halber also das Südtirol aus und ebenso das Energieversorgungsunternehmen «Silicon Valley Power» im kalifornischen Santa Clara, da zumindest hiesige Schweizer, auch bei noch so grosser SVP-Affinität, keine Möglichkeit haben, ihren Strom von dort zu beziehen.
Je genauer man den brandneuen Slogan der SVP anschaut, desto mehr Fragen wirft er auf. Zwar wissen wir jetzt, dass es durchaus Schweizer sind, die die SVP wählen. Aber was wählen Schweizerinnen? Könnte das ein Hinweis auf eine Frauen-SVP sein, die noch gegründet werden könnte? «Schweizer wählen SVP – Schweizerinnen FSVP»? Oder verzichtet die SVP bewusst auf 50.8% der Wählerschaft? Oder sagt der Satz einfach gar nichts aus?
Man – und Frau – sieht also: der neue Wahlkampfslogan der SVP öffnet schon fast politphilosphische Abgründe und stellt die anderen Parteien vor ernsthafte Probleme.
Schweizer wählen SVP... aber auch SP, FDP, CVP, Grüne, Grünliberale... /
Denn in einer Zeit, in der Inhaltslosigkeit den politischen Diskurs regiert, droht eine absolute Null-Nummer oben aus zu schwingen. Nun wäre es am einfachsten, wenn alle anderen Parteien auch einfach den Slogan «Schweizer wählen...» mit ihrer Partei drin kopieren würden. Die Aussage wäre genau so wahr und schlüssig wie das Original der SVP. Doch da wäre auch der Hund begraben: Sogar der müdeste Wähler würde erkennen, dass da nur Kopierer unterwegs sind. Also was tun? Die einzige Lösung ist, NOCH weniger Inhalt auf dem etwa gleichen Raum unter zu bringen. Hauptkonkurrentin SP soll sich endlich von sozialen Slogans verabschieden: viel zu viel Aussage. Stattdessen wären Null-Nummern wie «Rot – weil's der Schweiz gut steht» oder «Links Bringt's» ausreichend Inhalts-Vakuumiert. Die FDP wäre genau so einfach auf dieses Unterflur-Niveau zu bringen: «Wir sind so frei – FDP» würde alles sagen, was man nicht zu denken wagt, aus Angst einer Implosion der Schädeldecke. Auch die CVP lässt sich so streamlinen: «CVP – Wir glauben dran» ist sicher ein guter Kandidat um auch auf den Plakaten dieser Partei zu einem Leerbeispiel für Wahlslogans zu werden. Im Angesicht dieser tollen Nicht-Aussagen dürfen auch die Grünen nicht Abseits stehen, wenn sie die Chance haben wollen, je einen Bundesratssitz zu erobern. «Küss den Frosch» sollte ausreichend nichtssagend sein und würde mit einem grinsenden Amphibium sicher die Herzen so mancher Wähler im Sprung erobern. Wenn sich alle Parteien daran halten, werden wir im kommenden Jahr einen Wahlkampf erleben, der endlich internationales Niveau erreichen wird. Links zum Artikel:
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