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Chodorkowski bekräftigt vor Gericht seine UnschuldMoskau - Der ehemalige russische Ölunternehmer Michail Chodorkowski hat zum Ende seines neuen Prozesses seine Unschuld bekräftigt. Die Vorwürfe der Anklage zu angeblich illegalen Ölverkäufen seien «absurd», sagte der prominente Kreml-Kritiker beim Verfahren in Moskau.fest / Quelle: sda / Mittwoch, 27. Oktober 2010 / 18:50 h
Alle seine Handlungen hätten im Einklang mit dem Gesetz gestanden, sagte Chodorkowski am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Der Staatsanwaltschaft sei es nicht gelungen, im Prozess das Gegenteil zu beweisen. Die Anklage hatte insgesamt 14 Jahre Haft für Russlands bekanntesten Häftling gefordert.
Der zweite Prozess Der 47-jährige ehemalige Chef des Ölkonzerns Yukos war 2003 festgenommen und im Mai 2005 in einem ersten Verfahren wegen Finanzbetrugs und Steuerhinterziehung zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Seit März 2009 läuft gegen den einst reichsten Mann Russlands ein neuer Prozess. Michail Chodorkowski und seinem früheren Geschäftspartner Platon Lebedew wird dabei vorgeworfen, zwischen 1998 und 2003 Öl für umgerechnet rund 27 Milliarden Franken illegal weiterverkauft zu haben. Kritiker sehen diesen zweiten Prozess als Versuch, eine Freilassung Chodorkowskis in absehbarer Zeit zu verhindern. «Ich bin sicher, dass auch Sie erkennen, dass die Vorwürfe völliger Unsinn sind», wandte sich Chodorkowski an Richter Viktor Danilkin. Die Anklage habe ihm im Prozess nur nachweisen können, dass er vor seiner Festnahme 2003 Chef des mittlerweile zerschlagenen und 2007 aus dem Handelsregister gelöschten Yukos-Konzerns gewesen sei. Dies sei aber weder strittig noch strafbar.Michail Chodorkowski sitzt seit 2003 in Haft. /
Er fordere daher für sich und Lebedew Freisprüche. «Die Staatsanwälte selbst haben alle Argumente dafür geliefert», unterstrich der einst reichste Mann Russlands. Das Plädoyer wurde laut Medienberichten aus dem Saal mehrfach von heftigem Applaus seiner Unterstützer unterbrochen. Künstler als Prozessbeobachter Folgen die Richter der Forderung der Anklage, könnten Chodorkowski und Lebedew 2017 aus dem Gefängnis entlassen werden - unter Anrechnung bisheriger Haftzeiten. Mit dem Urteil wird spätestens im Dezember gerechnet. Der frühere Yukos-Chef war in einem ersten Prozess wegen Geldwäscherei zu acht Jahren Straflager verurteilt worden. Diese Strafe endet 2011. Das zweite Verfahren wegen Unterschlagung hatte im März vorigen Jahres begonnen. Parallel zum Ende des Moskauer Prozesses war für Mittwochabend in Berlin die Eröffnung der Ausstellung «Der Fall Chodorkowski - Bilder des Unrechts» geplant. Im Mauermuseum am Checkpoint Charlie zeigen russische Künstler Werke, in denen sie Eindrücke von Prozessbesuchen in Moskau verarbeitet haben.
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