Lediglich 40 Prozent der notwendigen Hilfsleistungen seien finanziert, teilte die UNO am Freitag in Genf mit. Die einzelnen UNO-Hilfsorganisationen hatten am 17. September einen Appell über 1,9 Milliarden Dollar lanciert. 759 Millionen seien inzwischen verfügbar.
Dies sei klar zu wenig, sagte Elisabeth Byrs vom UNO-Koordinationsbüro für humanitäre Hilfe (OCHA). Die Hilfe müsse fortgesetzt werden in den kommenden Monaten, auch gerade angesichts des nahenden Winters, gab sie zu bedenken.
Die fehlenden Mittel wirkten sich direkt auf die Arbeit der Helfer aus. Ohne weitere Hilfsgelder müsse etwa das Welternährungsprogramm (WFP) demnächst die Nahrungsrationen halbieren. Bei den Überschwemmungen, bei denen etwa 1750 Menschen ums Leben kamen, wurden Millionen von Menschen obdachlos.
Noch immer unter Wasser
Insgesamt sind rund 20 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen. Auslöser waren heftige Monsunregenfälle Ende Juli.
Überschwemmung in Pakistan. /


Teile der südlichen Provinzen Sindh und Belutschistan stehen heute noch unter Wasser.
Die humanitären Bedürfnisse seien weiterhin enorm. Hunderttausende Menschen müssten noch für lange Zeit in für sie eingerichteten Lagern bleiben, sagte Adrian Edwards vom UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR).
3,8 Millionen Pakistaner hätten seit Beginn der Katastrophe eine Unterkunft erhalten. Etwa 7 Millionen hätten aber noch immer nicht ein geeignetes Obdach, hiess es von Seiten der internationalen Organisation für Migration (IOM).
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vermeldet sporadische Cholera-Fälle, was nicht beunruhigend sei. Gemäss den pakistanischen Behörden sind es insgesamt 99 Fälle. Es handle sich nicht um eine Epidemie.
Die Hilfsorganisation Oxfam warnte am Freitag ebenfalls vor einem Ausbleiben der Hilfszahlungen für Pakistan. Die ausbleibenden Zahlungen nach dem Spendenaufruf der UNO gefährdeten die Hilfsarbeiten und den Wiederaufbau der Region. «Die Krise ist noch lange nicht vorbei», erklärte der Oxfam-Direktor für Pakistan, Neva Khan.